ID 252320
Lot 1173 | Apoll und Marsyas
Estimate value
€ 10 000 – 15 000
Rückseitig:
Auf dem Rahmen verschiedene alte Klebezettel mit Nummern.
Literatur:
Thode, Henry (Herausgabe): Thoma. Des Meisters Gemälde, Stuttgart und Leipzig 1909, S. 258 mit Abbildung Hier mit der Datierung 1886 und leicht abweichender Abmessung.
Provenienz:
Privatsammlung Süddeutschland.
Der Wettstreit von Apoll und Marsyas, die Hybris des Irdischen gegenüber dem Göttlichen, stellt Hans Thoma hier in einer noch ganz friedlichen Phase dar: Der am Boden sitzende, Flöte spielende Marsyas, auf den der stehende Gott hinabblickt, wird als Mensch und nicht wie häufig als Faun gezeigt. Die Musen, die nach Ovid im Wettstreit der beiden Musiker richten sollen, sind ebensowenig zu sehen wie Apolls Instrument, die Leier - wiewohl der Fuß des im nächtlichen Schatten liegenden Baumes in der Bildmitte der Form des Instrumentes nahe kommt.
Dass der siegreiche Apoll dem unterlegenen Marsyas zur Strafe für seine Anmaßung später die Haut abziehen soll, scheint in diesem arkadischen Idyll nicht vorstellbar. Ganz offensichtlich kannte Hans Thoma das berühmte Renaissance-Gemälde "Apoll und Marsyas" von Perugino (heute Paris, Louvre) und überführte die Szene vom hellen Tag in die Nacht.
Nur sehr wenige mythische Stoffe hat Hans Thoma mehrfach gestaltet. Das Marsyas-Thema scheint für ihn eine besondere Bedeutung gehabt zu haben, denn in drei sehr unterschiedlichen Darstellungen hat er dieses Thema variiert, wobei die hier gezeigte Fassung den größten Deutungsspielraum eröffnet. Wäre der Titel des Gemäldes nicht durch Henry Thodes große Thoma-Monographie von 1909 bekannt, würde der nur durch sein leuchtend rotes Gewand hervorgehobene Apoll wohl als ein weiterer Hirte angesehen, der dem Spiel des Sitzenden lauscht.
Seit seiner ersten Italienreise 1874 war Thoma mit dem Maler Hans von Marees befreundet, der in seinem Werk, ähnlich wie Thoma im vorliegenden Bild, mythologisch motivierte Szenen ins Allgemeingültige überführt hat. Die Bildauffassung, wie auch die dunkle Farbwahl mit den punktuell gesetzten Kontrasten, reflektieren die Auseinandersetzung Thomas mit dem Werk des Freundes deutlich.
Bemerkenswert ist der von Thoma selbst gestaltete Rahmen, der auch auf der Abbildung bei Thode zu sehen ist. Im Oktober 1893 schrieb Thoma an Henry Thode: "Ich habe aber (...) Rahmen gemalt mit Blumen und Arabesken - die gar nicht übel aussehen und den Bildern etwas Wandbildartiges verleihen. - Die Goldrahmen und das dumme Schreinerwerk um die Bilder wird mir immer mehr zum Greuel." Dass die von Thode angegebene Datierung (1886) von der auf dem Bild befindlichen (1893) abweicht, ist vielleicht damit erklärlich, dass das Bild bei der Zusammenfügung mit dem Rahmen von Thoma überarbeitet und aktuell datiert wurde. Auch ein Redaktionsfehler ist möglich, denn auch die Maße differieren bei Thode leicht. Die Abbildung in Thodes Monographie zeigt in Rahmen und Gemälde das identische Gesamtkunstwerk.
Artist: | Hans Thoma (1839 - 1924) |
---|---|
Auction house category: | Paintings by newer masters |
Artist: | Hans Thoma (1839 - 1924) |
---|---|
Auction house category: | Paintings by newer masters |
Address of auction |
VAN HAM Kunstauktionen GmbH Hitzelerstr. 2 50968 Köln Germany | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Preview |
| ||||||||||||||
Phone | +49 221 92586215 | ||||||||||||||
Fax | +49 221 92 58 62 4 | ||||||||||||||
Buyer Premium | 29% | ||||||||||||||
Conditions of purchase | Conditions of purchase | ||||||||||||||
Business hours | Business hours
|
More from Creator
Related terms
Frequently asked questions
First of all, you should register to be able to purchase at auction. After confirming your email address, enter your personal information in your user profile, such as your first name, last name, and mail address. Choose a lot from the upcoming auction and the maximum amount you want to place on it. After confirmation of your choice, we will send your application by e-mail to the appropriate auction house. If the auction house accepts a request, it will participate in the auction. You can view the current status of a bid at any time in your personal account in the "Bids" section.
Auctions are performed by auction houses and each of the auction houses describes their terms of auction. You can see the texts in the section "Auction information".
The results of the auction are published within a few days after the end of the auction. In the top menu of the site, find the tab "Auctions". Click on it and you will be on the auction catalog page, where you can easily find the category "Results". After opening it, select the desired auction from the list, enter and view the current status of the interested lot.
The information about the auction winners is confidential. The auction winner will receive a direct notification from the auction house responsible with instructions for further action: an invoice for payment and the manner in which the goods will be received.
Each of the auction houses has its own payment policy for the won lots. All auction houses accept bank transfers, most of them accept credit card payments. In the near future you will find detailed information for each case in the section "Auction information" on the page of the auction catalog and the lot.
Shipment of the won lot depends on its size. Small items can be delivered by post. Larger lots are sent by courier. Employees of the auction houses will offer you a wide range to choose from.
No. The archive serves as a reference for the study of auction prices, photographs and descriptions of works of art.