ID 1516060
Lot 566 | Bedeutende einzigartige Meissen-Kratervase mit Szenen
Estimate value
€ 100 000 – 200 000
Bedeutende einzigartige Meissen-Kratervase mit Szenen
aus dem "Bacchuszug" von Ernst Julius Hähnel
Auf hochgezogenem Rundfuß mit Nodus kelchkraterförmiger, unterhalb gedrückt bauchiger Korpus, über abgesetztem Profilring in einschwingende Wandung und sich konisch erweiternden Rand mit überfallender Lippe übergehend. Seitlich gebogte, aus tief ansetzenden, vergoldeten Akanthusreliefs mit mittigem Perlband erwachsende Henkel in Form eines Schlangenpaares. Umlaufend zentral der Wandung auf kapuzinerbraunem Grund ein antikisierender Figurenfries mit szenischen Darstellungen, vorwiegend aus dem Relieffries „Bacchuszug“ von Ernst Julius Hähnel für die erste Semperoper in Dresden. Zuvorderst von hornblasenden Zentauren angeführter Fries, den Zug aus Bacchanten, Mischwesen und Musen mit Trinkgefäßen und Fackeln, begleitet von Löwen und auf einem Wagen liegendem Bacchus darstellend. Allseits verschiedene Fonds in kräftig dunklem Purpur, Seladongrün, Blaugrau und lachsfarben mit unterschiedlichen floralen und ornamentalen antikisierenden Friesen aus Palmetten, Lotus, Kreuzblüten und Kelchblumen sowie reichen Glanz-, Relief und radierten Vergoldungen. Äußerst feine, polychrome minutiöse Malerei mit reicher Goldstaffage. Form-Entw. Ernst August Leuteritz, 1865. Modell-Nr. F 199. Rest.; Partiell unw. best.; Innenboden mit kurzem Fadenriss. Schwertermarke. H. 51 cm. Öffnungs-D. 56 cm.
Zu den erlesenen Spitzenstücken der Meissener Porzellan-Manufaktur auf Weltausstellungen des 19. Jhs. zählten derartige, monumentale Prunkvasen im wiederbelebten, italienischen Renaissancestil, die nach dem Modell von E. A. Leuteritz bildgewaltige, feinmalerische Friese aus bedeutenden Bauwerken von zeitgenössischen Künstlern wie von Eduard Bendermann, Peter von Cornelius oder Ernst Julius Hähnel (1811 - 1891) veranschaulichten. Vornehmlich entstammt das Gros der Szenen dieser Vase aus dem „Bacchuszug“ von Hähnel, welcher ursprünglich den Innenraum des ersten Baus des königlichen Hoftheaters, die sog. Semperoper, schmückte, die 1869 samt des Relieffrieses bei einem Brand zerstört wurde. Eine Reproduktion des um 1840/1841 entstandenen Zuges befindet sich in Dresden, Kupferstich-Kabinett, Inv.-Nr. A 131655.
Vgl. Kat. Kunst oder Kommerz? Meissener Porzellan im 19. Jhd., S. 111, Abb. 36.; Jedding, Meißener Porzellan des 19. und 20. Jhs., S. 86f. Abb. 90.; Vgl. Berling, Meissen China, An illustrated History, S. 88ff., Fig. 228 u. 229.
Provenienz: Geschenkgabe an Karl Richter, den Initiator des gewerblichen Verkaufs von Meissener Porzellan im deutschen Handel. Anbei silberfarbene Widmungsplakette mit der Inschrift: "Herrn Karl Richter Naumburg a. S. gewidmet von 70 Inhabern Deutscher Spezialgeschäfte und der Kgl. Porzellan-Manufaktur Meissen. 26. August 1912.; Seitdem in Familienbesitz.
An important, unique crater vase with extremely finely painted, meticulous scenes from the Bacchus Procession by E. J. Hähnel, which were originally designed for the first building of the destroyed Semperoper in Dresden. Gift from 70 specialty shops and the Meissen manufactory to Karl Richter, the initiator of the commercial sale of Meissen porcelain in German retail. Restored. Partly insignificantly chipped. Inner bottom with short hairline crack. Crossed swords mark.
Meissen. Ende 19. Jh.
Address of auction Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
Große Str. 1
29691 Ahlden(Aller)
Germany
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