Carl Strathmann, "Der reiche Mann und der arme Lazarus"

Lot 4040
AuctioneerAuktionshaus Mehlis GmbH
Event locationGermany, Plauen
Buyer Premium28,56%
ID 1456851
Lot 4040 | Carl Strathmann, "Der reiche Mann und der arme Lazarus"
in ihrem Standardwerk "Carl Strathmann - Jugendstil skurril." schreiben Kirchberger-Kennedy zum Künstler "... Die Kunst Carl Strathmanns (1866-1939) ist unkonventionell, höchst originell und bisweilen bizarr. In jedem Fall entzieht sie sich weitläufigen Kategorisierungen und changiert zwischen irritierend und faszinierend. ...", Strathmann war ein Geschichtenerzähler, ganz gleich ob als Märchenillustrator oder Karikaturist, in vorliegender Arbeit gibt er das biblische Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus wieder, hierzu berichtet das Lukasevangelium (Lk 16,19-28) "... Es war einmal ein reicher Mann, ... und Tag für Tag glanzvolle Feste feierte. Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, ... Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. [was ihm verwehrt wurde] ... Es geschah aber: Der Arme starb und wurde von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von Weitem Abraham und Lazarus in seinem Schoß. Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schick Lazarus; er soll die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer. Abraham erwiderte: Mein Kind, erinnere dich daran, dass du schon zu Lebzeiten deine Wohltaten erhalten hast, Lazarus dagegen nur Schlechtes. Jetzt wird er hier getröstet, du aber leidest große Qual. Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte. ...", die Darstellung zeigt eine herrschaftliche Terrasse in sommerlicher Gebirgslandschaft mit dem ärmlich in schwarze Lumpen gekleideten Lazarus, bittend eine leere Schüssel zum edel gekleideten, jedoch abweisenden Reichen mit Diener ausstreckend, der aus begüterten bürgerlichen Verhältnissen stammende Strathmann war ein hoch begabtes Enfant terrible - zunächst finanziell unabhängig und allen Freuden des irdischen Daseins zusprechend, konnte sich der Künstler, bar jedes Verkaufszwangs, seiner ganz eigenen Auffassung von Kunst widmen, leicht karikierend überzeichnet, entwickelte er seine Kompositionen aus einer überreichen Fantasie und einem einzigartig detailversessenen ornamentalen Gestaltungswillen, mit feinsten Pinsel- und Bleistiftstrichen überzieht der Künstler das Bildwerk mit sorgsam durchgestalteten, teils mit Goldbronze gehöhten Strukturen und Dekoren, aus denen gleichsam "nebenbei" seine Figuren erwachsen, so vermerkt Strathmanns Freund Lovis Corinth " ... [dass] Strathmann in seinem Beharrungsvermögen sich in die ornamentalen Muster seiner Bilder bis in die kleinsten Details hinein versenkt und in die Details immer noch neue Motive hinein zu komponieren sucht. ...“, das bereits dem Jugendstil zuzurechnende Gemälde präsentierte Strathmann 1899 mit 14 weiteren Arbeiten im Saal IV auf der Wiener Jahresausstellung (vgl. Boetticher Band 2, Teil 2, Seite 850, und Nr. 90 im Katalog Wiener Jahresausstellung 1899, Seite 35, Kopie beigegeben), anschließend im Münchner Privatbesitz, wurde das Bild laut Vorbesitzerinfo lediglich 1976 kurzzeitig in der Ausstellung "Grotesker Jugendstil" im Rheinischen Landesmuseum in Bonn gezeigt, Mischtechnik (Aquarell, Gouache, Goldbronze, Pastellkreide und Bleistift) auf bräunlich getöntem Karton, um 1895, rechts unten signiert "C. Strathmann", hinter Glas im modernen Metallrahmen, Falzmaße ca. 103 x 138 cm. Künstlerinfo: eigentlich Carl (Karl) Friedrich Hubert Strathmann, dt. Maler, Zeichner, Kunstgewerbler, Entwerfer, Graphiker und Illustrator (1866 Düsseldorf bis 1939 München), bedeutender Vertreter des Jugendstils und des Symbolismus, in seiner Kindheit zeitweise in London und ab 1869 in Leipzig, hier Schüler der Thomasschule, 1884-86 Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Adolf Schill, Heinrich Lauenstein und Hugo Crola, hier Mitglied der Künstlergruppe "Laetitia" und Bekanntschaft mit Thomas Theodor Heine, 1886-89 Studium an der Kunstschule in Weimar und 1888-89 Meisterschüler bei Leopold Graf von Kalckreuth, 1891 Übersiedlung nach München, pflegte lebenslange Freundschaft mit Lovis Corinth, unterhielt um 1900 zusammen mit Adelbert Niemeyer und Alexander von Salzmann ein Atelier in München, als Zeichner lieferte er Beiträge für die Münchner Zeitschriften "Fliegende Blätter", "Jugend" und "Simplicissimus" und den Berliner "Pan", er war unter anderem Mitglied der Freien Vereinigung der XXIV, ab 1907 des Deutschen Künstlerbundes Weimar und der Berliner Secession, des Vereins der Münchner Aquarellisten, ab 1912 Mitglied des Deutschen Werkbundes, im Reichsverband bildender Künstler Deutschlands und in den Münchner Künstlergesellschaften "Allotria" und "Cococello-Club", zum Professor ernannt, tätig in München, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh." und "Lexikon der Düsseldorfer Malerschule", Schülerlisten der Düsseldorfer Akademie, Müller-Singer, Ries, Jansa, Flemig, Scheidig "Die Weimarer Malerschule", Boetticher und Wikipedia.
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