Eduard Steinberg, Suprematistische Komposition

Lot 4714
28.08.2025 10:00UTC +02:00
Classic
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€ 7 400
AuctioneerAuktionshaus Mehlis GmbH
Event locationGermany, Plauen
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ID 1458762
Lot 4714 | Eduard Steinberg, Suprematistische Komposition
geometrische Figuren, zu einer suprematistischen Komposition arrangiert, für den Künstler typisches Werk mit harmonisch-gedämpfter Farbgebung und zum Teil erdfarbenen Oberflächen, wenngleich im Colorit dezenter und ausgewogener sowie in der Anordnung der geometrischen Formen verspielter, steht Steinbergs Werk unter dem Einfluss des russischen Suprematisten Kasimir Malewitsch, das Landesmuseum Wiesbaden, welches den malerischen Nachlass des Künstlers verwaltet, ordnet Steinbergs Wirken kunsthistorisch dergestalt ein, dass dieser den Suprematismus als Richtung der Moderne in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, "wie kaum ein anderer Künstler," im Sinne einer ihm eigenen "Meta-Geometrie" kreativ fortgeführt habe, für den Konzeptkünstler Ilja Kabakov sind es insbesondere Steinbergs auch in diesem Werk prägnant zu den geometrischen Formen in Beziehung gesetzte Linien, durch die dessen Werke eine weitere Bedeutungsebene erlangen, Steinberg nämlich "fand die Sprache, immer über Hohes, über Erhabenes zu sprechen, immer über die letzte Ebene, immer über das ‚meta‘. Über die Vertikalen und nie über die Horizontalen, über die möglichen Grenzebenen des Bewusstseins.", für Steinbergs Biographen Ullrich Schuhmacher ist es nicht die geometrische Komposition per se, die dessen Werke ausmachen „sondern vielmehr deren poetische Überhöhung. Es sind Geschichten, die er in seinen Bildern erzählt mit Metaphern, in denen sich Russland in all seiner Vielfalt wieder erkennen lässt.“, Öl auf Leinwand, rechts unten kyrillisch monogrammiert "E S" sowie datiert "1978", rückseitig von Künstlerhand nochmals betitelt "Komposition" sowie datiert "März 1978", Stempel in kyrillischer Sprache, Craquelure sowie etwas reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 67 x 67 cm.
Info: Die Witwe des Künstlers, Frau Galina Manewitsch, hat die Authentizität des Werkes bestätigt. Wir danken weiterhin Herrn Dr. Roman Zieglgänsberger vom Landesmuseum Wiesbaden für freundliche Hinweise zu Werk und Künstler. Künstlerinfo: eigentlich Eduard Arkadjewitsch Steinberg, auch: Schteinberg, russ. Suprematist (1937 Moskau bis 2012 Paris), Sohn des Dichters und Malers Arkady Steinberg, dieser verbrachte zur Zeit des Stalinismus viele Jahre im Gulag und kehrte erst 1954 zurück, Eduard Steinberg litt unter den Vorwürfen, der Sohn eines Volksfeindes zu sein, nach des Vaters Rückkehr gemeinsamer Umzug nach Tarussa, hier betrieb Steinberg autodidaktische Studien, ab den 1970er Jahren wandte sich Steinberg zunehmend geometrischen Kompositionen zu und orientierte sich im Sinne des Post-Suprematismus am Werk Kasimir Malewitschs, Steinberg entzog sich damit dem seinerzeit in der Sowjetunion vorherrschenden Sozialrealismus und blieb bis zum Ende des Eisernen Vorhangs im Untergrund der osteuropäischen Kunstszene, im Vergleich zum traditionellen russischen Suprematismus nahm Steinberg eine weniger starre Ausdrucksweise an, nach dem Tod des Vaters zog sich Steinberg ab 1984 aufs Land zurück und arbeitete an seinem suprematistischen Zyklus "Das Dorf", in welchem er sich mit dem Verschwinden des traditionellen russischen Dorfs auseinandersetzte, und welches den Höhepunkt seines Schaffens darstellt, 1989 kam der Zyklus erstmals in Moskau zur Ausstellung, in der russischen Hauptstadt hatte er auch im Jahr 1987 in der "Hermitage" erstmals seine Kunst ausgestellt, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs lebte Steinberg zeitweise in Paris, 1991, 1993 und 2002 stellte er unter anderem in der Galerie Claude Bernard in Paris aus, nach Steinbergs Tod übergab dessen Witwe, Galina Manevič, den künstlerischen Nachlass an das Landesmuseum Wiesbaden, heute sind seine Werke in einschlägigen Kunstsammlungen und Museen vertreten, darunter in der Galerie Tretjakov in Moskau sowie dem Museum Ludwig in Köln, Quelle: Benezit; Schumacher, Eduard Steinberg; Website Landesmuseum Wiesbaden und Claudia Beelitz, Eduard Steinberg.
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