Henri Joseph Harpignies, attr., Flusslandschaft

Lot 4558
22.05.2025 10:00UTC +02:00
Classic
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€ 600
AuctioneerAuktionshaus Mehlis GmbH
Event locationGermany, Plauen
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ID 1429797
Lot 4558 | Henri Joseph Harpignies, attr., Flusslandschaft
Flusslauf mit am Ufer Rastenden in bewaldeter Landschaft, in vorliegendem Werk erkennt man, wie stark Harpignies sich stilistisch an Corot und der Schule von Barbizon orientierte, ab den späten 1850er Jahren malte er bevorzugt die Flussufer der Loire oder der Aller im französischen Nivernais, bei vorliegendem Motiv könnte es sich auch um eine Impression aus dem Yonne-Gebiet handeln, wo er die Ufer des Loing bei Saint-Fargeau, die Partien am Canal de Briare und vor allem die Beaune bei Saint-Privé bevorzugt malte, Bénézit lobt den Künstler als eine "starke Künstlerpersönlichkeit" von großer Ausdruckskraft, er habe oft leichte Blautöne verwendet, um eine sorgfältig nuancierte Palette von Graugrün mit Licht zu durchdringen, weiter heißt es: "Sein Pinselstrich war leicht, aber prägnant [...]", diese Stilmerkmale sind auch im vorliegenden Gemälde zu beobachten, wo das helle Blau des Himmels aus der verschwommen-gedeckten Farbigkeit der Bäume kunstvoll hervordringt, der frz. Schriftsteller Anatole France lobte Harpignies daher auch als "Michelangelo der Bäume", in der vorliegenden Studie tritt dem Betrachter bereits der reifere Maler entgegen, der seinen Jugendidealen aber doch treu bleibt, hierzu bemerkt Thieme-Becker, mit zunehmender malerischer Reife habe Harpignies ein kräftigeres Colorit aufgegeben, an dessen Stelle "tritt eine silbrige Tonigkeit, die in ganz zarten, nuancenreichen Tonübergängen schwelgt. Dieser Altersstil bedeutet eine Rückkehr zu seinem Jugendideal Corot, mit dem H. eine starke Wesensverwandtschaft verknüpft, die sich in der lyrisch-musikalischen Auffassung der Natur [...] zu erkennen gibt.", Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., rechts unten signiert "Harpignies" sowie schwer leserlich wohl ortsannotiert und datiert, restaurierungsbedürftig, ungerahmt auf Keilrahmen, Maße ca. 28,5 x 22,5 cm. Künstlerinfo: frz. Landschaftsmaler (1819 Valenciennes bis 1916 Saint-Privé), er wandte sich der Malerei erst spät zu, inspiriert von einer Rundreise durch Frankreich im Jahr 1838, sein großes Vorbild war Camille Corot, an dessen Schule von Barbizon sich seine Landschaften orientieren, ab 1846 Schüler von Jean Achard (1807–1884), der ebenfalls der Barbizon-Schule zuzurechnen ist, mit diesem 1847 auch Sommeraufenthalt in Crémieux in der Dauphiné, wobei er sich malerisch weiterentwickelte, 1850 Romreise, dabei Aufenthalte in Capri und in der römischen Campagna, 1852 Rückkehr nach Paris und Studium an der Academie de France, schloss Freundschaft mit den Malern Jean-Léon Gérôme (1824–1904) und Jean-Louis Hamon (1821–1874), im Jahr darauf Debüt im Pariser Salon, 1859 Umzug in das Nivernais, hier fand er fortan den Großteil der Motive, er malte die Loire-Ufer bei Nevers sowie jene der Allier bei Hérisson und Nièvre, 1863 zweijähriger Italienaufenthalt, dabei immer stetere Hinwendung zu Corot, neben dem Nivernais als Landschaftsmaler im frz. Yonne-Gebiet aktiv, hier malte er die Ufer des Loing bei Saint-Fargeau, die Partien am Canal de Briare, und vor allem Saint-Privé; hier ab 1878 dauerhaft ansässig, ab 1885 lehrte er in Paris an seiner eigenen Kunstschule, was seinen Einfluss in der Malerei größer machte, seine Bilder waren sowohl kommerziell auf dem wachsenden Kunstmarkt als auch in den Salons gefragt, nach Beginn des 20. Jahrhunderts vollzog er einen Stilwechsel, da seine nachlassende Sehkraft ihn zur Aufgabe malerischer Details zwang, 1866, 1868 und 1869 je Gewinn einer Medaille, 1875 Offizier der Ehrenlegion, 1900 Grand Prix auf der Weltausstellung, Mitglied der französischen Gesellschaft der Aquarellisten und der französischen Künstlervereinigung, in zahlreichen französischen und europäischen Sammlungen, darunter dem Louvre, vertreten, Quelle: Thieme-Becker, Bénézit, Müller-Singer und Boetticher.
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