Radziwill, Franz (1895 Strohhausen/Wesermarsch - 1983 Wilhelmshaven). Dampfer, Zwischenraum und Segelschiff

Sold
€ 30 000
Auction dateClassic
30.05.2018 13:00UTC +02:00
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VAN HAM Kunstauktionen GmbH
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Germany, Köln
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ID 71305
Lot 90 | Radziwill, Franz (1895 Strohhausen/Wesermarsch - 1983 Wilhelmshaven). Dampfer, Zwischenraum und Segelschiff
1948. Öl auf Leinwand. Auf Holz. 32 x 39cm. Signiert unten links: Franz Radziwill. Sowie bezeichnet verso: Z 396 und zwei Künstlerstempel. Rahmen.
Wir danken Herrn Prof. Dr. Dr. Gerd Presler für die freundliche Unterstützung.

Provenienz:
- Sammlung Sabarth, Norden
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Literatur:
- Firmenich, Andrea/Schulze, Rainer W.: Franz Radziwill, 1895 bis 1983 - Monographie und Werkverzeichnis, Köln 1995, WVZ.-Nr. 600 mit s/w Abb.
- Handgeschriebenes Werkverzeichnis des Künstlers, WVZ.-Nr. 396 (unveröffentlicht)

"Ich bin überrascht, wie wichtig mir der Raum geworden ist. Davor wurde ich mir selbst ganz und gar unwichtig." Dieser Satz führt dicht heran an eine Grundeinsicht des Malers: Er ist in seinen Bildern nicht anzutreffen. Zeitlebens schuf er nur vier Selbstbildnisse. Und die Anwesenheit von anderen Menschen in seinen Bildern? Am Rande, unbeachtet.
So auch hier. Der Mensch ist aus dem Bildgeschehen verbannt. Ein mächtiger Holzsteg verbarrikadiert den Vordergrund.Nebenbei: Kaum ein Maler konnte Holz (und Mauerwerk) so lebendig, so von materieller Struktur geformt, so unter aller Aufnahme von "Zeit" gestalten wie Franz Radziwill. Immer "spukt" ein Hauch von Unendlichkeit durch seine Zeichen. "Magie". Sie ist es, die ihm innerhalb der "Neuen Sachlichkeit" den eigenen Platz zuwies: "Magischer Realismus." Und in diesem Gewand kommt in dem vorliegenden Gemälde eines seiner Anliegen zur Sprache: Der technische Fortschritt mit seinen Gefährdungen für den Menschen. Ein riesiges Maschinen-Instrument bedroht das mit der Kraft des Windes segelnde Boot. Der Maler macht sich keine Illusionen: Das zerbrechlich-feine, wie eine Blume geformte Gefährt wird - verwandelt in eine Frau mit weit ausgebreiteten Armen - in alle Räume des Himmels verdrängt. Dort stürzt es, jenseits der Möwen, über den Horizont. Apokalypse. Kein Wunder im Jahre 1948. Noch dies: Was Radziwill unvergleichlich macht, sind seine Farben. Sie sind nicht an "Wirklichkeit" und identische Wiedergabe gebunden. Sie fassen vielmehr eine "andere" Wirklichkeit. Bei aller Genauigkeit, mit der er Gegenstände ins Bild setzt, öffnen sich seine Bilder hinein in jene Räume, in denen das Geheimnis wohnt - und das Unheimliche. (Gerd Presler)
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50968 Köln
Germany
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25.05.2018 – 28.05.2018
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