Richter, Gerhard

Lot 1033
15.11.2017 11:00UTC +01:00
Classic
Sold
€ 8 600
AuctioneerNagel Auktionen GmbH
Event locationGermany, Stuttgart
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ID 10992
Lot 1033 | Richter, Gerhard
Richter, Gerhard Dresden, geboren 193269,4 x 69,4cm, Rahmen"Schweizer Alpen Motiv B2", 1969. Farbserigraphie auf weißem Karton. In Bleistift unten rechts signiert sowie rückseitig gestempelt "Gerhard Richter (1969) - Schweizer Alpen - Motiv A1 A2 B1 B2 B3". Auflage: 300 Exemplare.Butin, 20. - Motiv B2 aus der Folge von 5 Serigraphien "Schweizer Alpen I" nach dem gleichnamigen Gemälde von 1969 (WVZ-Nr. der Gemälde 224/1-5), die wiederum auf Fotografien basieren, die Richter 1968 bei einer Reise nach Mailand aus dem Flugzeug aufgenommen hat. Gedruckt von Hans H. Holtze, Essen. Herausgegen von der Giffelkunst-Vereinigung, Hamburg.Die Editionen nehmen im Oeuvre von Gerhard Richter einen eigenständigen und zentralen Teil ein. Sie bieten dem Künstler die Gelegenheit, ein größeres Publikum zu erreichen und gleichzeitig die Möglichkeiten, das Bildnerische auf besonders vielfältige und experimentelle Weise auszuloten.Seit den 1960er Jahren nutzte Richter Editionen, um seine Kunst neu zu interpretieren und gleichzeitig zu verbreiten. So schrieb er 1998 in einem Brief an das Museum of Modern Art in New York "Ich sah - und sehe immer noch - Editionen als einen willkommenen Ausgleich für die Produktionen von Gemälden, die Unikate sind. Es ist eine großartige Möglichkeit, meine Arbeiten einer größeren Öffentlichkeit zu vermitteln". Demnach stellen die Editionen für den Künstler einerseits ein weites Experimentierfeld zur kritischen Auseinandersetzung mit den bildnerischen Möglichkeiten zeitgenössischer Kunst dar. Andererseits entspricht diese Arbeitsweise aber auch ganz den bis heute wirksamen gesellschaftspolitischen Vorstellungen von der 1960er Jahren mit dem Ideal der Demokratisierung von Kunst und Kultur.Bereits die frühen Druckgrafiken zeigen, dass er die Fragestellungen, die ihn in der Malerei beschäftigen, auch in den Editionen formuliert, auf neue und überraschende Weise: Fragen nach dem Verhältnis von Original und Reproduktion, nach den Eigenschaften von Malerei und Fotografie sowie nach der Lesbarkeit der Motive. Richters Umgang mit verschiedenen Drucktechniken und Stilmitteln der Malerei ist von einer großen Offenheit und Experimentierfreude gekennzeichnet. Immer wieder hinterfragt er dabei auch sein Selbstverständnis als Künstler: "Manchmal denke ich, ich sollte mich nicht Maler nennen, sondern Bildermacher. Ich bin mehr an Bildern interessiert als an Malerei".
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10.11.2017 – 13.10.2017
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