Rodin, Auguste

Sold
€ 279 300
Auction dateClassic
15.11.2017 11:00UTC +02:00
Auctioneer
Nagel Auktionen GmbH
Event location
Germany, Stuttgart
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ID 10959
Lot 1000 | Rodin, Auguste
Rodin, Auguste Paris, 1840 - Meudon, 191725,4x16,3x16,4cm"Le baiser, 4ème réduction ou petit modèle", 1907. Bronze mit nuancierter brauner Patina. Auf der rechten Seite des Felsens signiert, auf der linken Seite Gießerstempel "F. Barbedienne, Fondeur" sowie auf der Innenseite mit den jeweils zweimal eingeschlagenen Buchstaben "I" und "VL" und der in Tusche ausgeführten handschriftlichen Nummer "67954gog" bezeichnet.Mit einer Bestätigung des Comité Auguste Rodin vom 13. 9. 2017. Das Werk wird unter der Nummer 2017-5583B im Archiv des Comité Auguste Rodin registriert und in der sich in Vorbereitung befindlichen Publikation "Catalogue Critique de l'Oeuvre Sculpté d'Auguste Rodin", die in der Galerie Brame & Lorenceau und unter der Leitung von Jérôme Le Blay vorbereitet wird, aufgenommen. Provenienz: Privatsammlung, Deutschland, in den 1960er Jahren als Geschenk des Großvaters erhalten. Die Skulptur wurde 1886 von Rodin entworfen. Die verkleinerte Version entstand 1898. Das hier angebotene Exemplar wurde im April 1907 gegossen und von der Gießerei Barbiedienne am 18. April 1907 verkauft. - Auguste Rodin hat am 6 Juli 1898 mit der Gießerei Leblanc-Barbedienne einen erneuerbaren Vertrag über 10 Jahre, betreffend der Skulptur "Baiser" in vier Größen und in einer unbegrenzten Anzahl, geschlossen. Die Größe mit 25 cm gehört zu zwei ursprünglichen Größen dieses Sujets, das ab 1898 herausgegeben wurde. 1901 und dann 1904 wurden zwei weitere Größen mit 40 und 61 cm dieser Auflage hinzugefügt. - Dieses Modell, das 'vierte Reduktion' oder 'kleines Modell' genannt wird, wurde laut Zählung von Barbedienne bis 1918 in einer Stückzahl von 93 bis 103 Exemplaren hergestellt. - Literatur - G. Grappe, Catalogue du Musée Rodin, Paris, 1927, S. 47, Nr. 91-92 (Abbildung der Version in Marmor). - G. Grappe, Le Musée Rodin, Paris, 1947, S. 142 (Abb 71. Version in Marmor). - C. Goldscheider, Rodin, Paris, 1962, S. 49 (Abbildung der Version in Marmor). - A.E. Elsen, Rodin, New York, 1963, S. 62 (S. 63, Darstellung der größeren Version, datiert 1880-1882). - R. Descharnes und J.-F. Chabrun, Auguste Rodin, Lausanne, 1967, S. 130 (S. 131, Abbildung der Version in Marmor). - I. Jianou und C. Goldscheider, Rodin, Paris, 1967, S. 100 (Abb. 54-55, Version in Marmor). - C. Goldscheider, Rodin Sculptures, London, 1970, Nr. 49 (Abbildung der Version in Marmor). - J.L. Tancock, The Sculpture of Auguste Rodin, The Collection of the Rodin Museum, Philadelphia, 1976, S. 72, 90 und 108, Nr. 151 (S. 77, Abbildung der Version in Marmor). - J. de Caso und P. Sanders, Rodin's Sculpture, A Critical Study of the Spreckels Collection, San Francisco, 1977, S. 148-153, Nr. 22 (Abbildung eines anderen Gusses S.148 und 150). - R.M. Rilke, Rodin, Salt Lake City, 1982, S. 38 und 104 (S. 39, Abbildung eines anderen Gusses). - A.E. Elsen, The Gates of Hell by Auguste Rodin, Stanford, 1985, S. 78 und 80-81 (S. 79, Abb. 70, Abbildung eines anderen Gusses). - N. Barbier, Marbres de Rodin, Collection du Musée, Paris, 1987, S 184, 186 und 258, Nr. 79 (S. 185 und 187, Abbildung der Version in Marmor). - A. Le Normand-Romain, Le Baiser de Rodin, Paris, 1995, S. 20-21 (Abb. 2, Abbildung eines anderen Gusses). - "Der Kuss" gehört wohl zu den bekanntesten Skulpturen von Auguste Rodin. Ursprünglich war die Figurengruppe als Teil des "Höllentors" nach Motiven aus Dantes "Göttlicher Komödie" gedacht. Wiedergegeben ist das unglückliche Liebespaar Paolo und Francesca. Bei der Lektüre eines mittelalterlichen Minneromans hatten sich die beiden ineinander verliebt und geküsst. Da es sich bei Paolo um den Schwager Francescas handelt, hatten sie sich der Sünde schuldig gemacht und wurden in die Hölle verbannt. Den Titel "Paolo und Francesca" trug die Skulptur nur bei ihrer ersten autonomen Ausstellung, um dann allgemein als "Der Kuss" bekannt zu werden und ihre Karriere als berühmt-berüchtigte und beliebte Skulptur Rodins anzutreten. In den ersten Jahren ihrer Ausstellung musste sie öfters in Séparées oder hinter Vorhängen versteckt werden und war dann nur erwachsenen männlichen Betrachtern zugänglich. Auch als das Paar 1887 in der Pariser Galerie Georges Petit zum ersten Mal ausgestellt wurde, verursachte die Nacktheit der Figuren in Verbindung mit dem Sujet einen Skandal. Den Siegeszug trat die Gruppe aber erst an, als sie in der großen Pariser Ausstellung von 1898 in etwas mehr als lebensgroßer Marmorfassung Stürme der Begeisterung entfachte. Seitdem gilt sie als Inbild sinnlicher Liebe und als erotisches Symbol.Ein naturalistisch dargestelltes, auf einem Felsbrocken sitzendes Paar küsst sich. Die völlige Nacktheit der Figuren und das Fehlen offensichtlicher Attribute oder allegorischer Requisiten siedelt die Gruppe jenseits des im 19. Jahrhundert üblichen illustrativen und geschichtlichen Rahmens im Zeitlos-Unmittelbaren an. Indem Rodin sein Paar im Zeitlosen ansiedelte und seine Interpretation der Beziehung zwischen Mann und Frau mittels Ihrer physischen Beziehung veranschaulichte, durchbrach er alle Konventionen und Seherwartungen und schuf eine Darstellung von ungehemmter sinnlicher Präsenz. In der Skulptur "Der Kuss" komponierte Rodin die beiden nackten Leiber allansichtig, also ohne einen durch den Aufbau der Figurengruppe festgelegten Betrachterstandpunkt. In der so entstehenden Vielzahl der Ansichten bieten sich unterschiedliche Interpretationen der Begegnung der beiden Liebenden. Dabei erscheint die Skulpturengruppe in einer ambivalenten Reaktion zu verharren, in der der Mann fast abweisend wirkt. Andere Betrachterstandpunkte lassen bei dem Paar eine harmonische Vereinigung suGelbgolderieren.
Address of auction Nagel Auktionen GmbH
Neckarstrasse 189 - 191
70190 Stuttgart
Germany
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10.11.2017 – 13.10.2017
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