Shadakshari-Avalokiteshvara - Ein Votivthangka

Starting price
€ 5 000
Auction dateClassic
06.12.2018 11:30UTC +02:00
Auctioneer
Nagel Auktionen GmbH
Event location
Germany, Stuttgart
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ID 141842
Lot 157 | Shadakshari-Avalokiteshvara - Ein Votivthangka
Dieses eindrucksvolle Votivthangka ist sicherlich von der Stifterfamilie, die in der unteren linken Ecke der Malerei aufgereiht ist, dem Bodhisattva des Mitgefühls Shadakshari Avalokiteshvara gewidmet, um dessen Segen und Unterstützung auf dem Weg zur Buddhaschaft zu erlangen. Dieser Bodhisattva verkörpert das aktive Mitgefühl in völliger Verbundenheit mit den leidenden Wesen, völlig frei von einer Ich-Illusion, in Einheit mit allen fühlenden Wesen, aktiv für deren Erlösung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten. In seiner universalen Hilfsbereitschaft, spiegeln sich auch seine unzähligen Erscheinungsformen wider, die ihren Höhepunkt in einer vielköpfigen und tausendarmigen Emanation finden. In seiner vierarmigen Form, als Shadakshari, wirkt Avalokiteshvara in die sechs verschiedenen Seinsbereiche hinein, den Welten der sechs Möglichkeiten der Wiedergeburt. Mit seinem bekannten sechssilbigen Mantra "om ma ni pad me hûm" schließt er deren Pforten um den Kreislauf aller Leidensursachen zu beenden. Im Schmuckkörper des Samboghakâya, als aktive, tätige Weisheit des Buddha Amitâbha, zeigt er sich in königlicher Erscheinung, kostbar gewandet und geschmückt. Jedes sichtbare Teil seiner erhabenen Erscheinung ist ein Zeichen seiner vielfältigen Tugenden. So steht beispielsweise sein sechsfacher Schmuck für Hingabe, Sittlichkeit, Geduld, Stärke, Versenkung, und Einsicht (prajña). Die Emanation als Shadakshari Avalokiteshvara verfügt über vier Arme deren erstes Händepaar, das er vor der Brust zusammengelegt hat, die Anrufung aller Buddhas symbolisiert, und seine Achtung aller Lebewesen. Sie sind aber auch zum Zeichen der Leerheit geformt, Symbol der Aufhebung der Dualität. Das zweite Händepaar ist nach außen geöffnet, die rechte Hand hält eine Gebetsschnur mit 108 Perlen, Sinnbild ewig währenden Mitleids, die linke hält eine Lotosblüte, Symbol der Reinheit, Weisheit und des klaren Bewusstseins. Avalokiteshvaras Körper ist von strahlend weißer Farbe und kristallklar, frei von allen Befleckungen der "Sechs Welten" (bhavacakra). Dass er nur ein Gesicht hat bedeutet die Gleichheit aller Dinge; das Lächeln seines Mundes bringt seine unbegrenzte Barmherzigkeit und Güte zum Ausdruck. Seine offenen Augen sind stets wachsam und gegenwärtig. Seine schönen, leichten, seidenen Kleider sind Ausdruck seiner Sanftmut. Shadkshari sitzt im Diamantsitz auf einer Mondscheibe, die Fußsohlen nach oben gewandt, das bedeutet die vollkommene Manifestation von Mitgefühl und Shunyata, und frei sein von kosmischer Schwere. Das Gazellenfell über seiner linken Schulter zeugt von seinem Mitgefühl für alle Lebewesen, d. h. auch den Tieren gegenüber. Als Sinnbild seiner Verbundenheit mit den Fünf Tathagatas und deren Weisheit trägt er die fünfblättrige Bodhisattvakrone. Mit seiner heiligen Formel om ma ni pad me hûm ruft er die Buddhas der Sechs Daseinswelten herbei. Sie sind die inkarnierten Buddhas, die in die Bereiche der Götter, Titanen, Menschen, Tiere, Hungergeister und Höllenbewohner gehen, um die dort verweilenden Wesen von ihrer Verderbnis zu befreien. Durch das Erscheinen dieser Buddhas im Bardo sollen auch die sechs Bereiche einer möglichen Wiedergeburt verschlossen werden, um so aus dem leidvollen Kreislauf zu entrinnen. Begleitet wird Avalokiteshvara zu seiner Linken und Rechten von zwei seiner Emanationen die oft als Sohn und Tochter bezeichnet werden. Mitgefühl, Weisheit und Kraft sind die Hauptthemen dieses Votivbildes. Als Stützen für die Stifter, die Erreichung der Anliegen Buddhaschaft zu erlangen, sind zahlreiche Buddhas, Heilige und Schützer diesem Verehrungsbild beigegeben. Unterhalb der Gletscherberge links und rechts erscheinen die beiden Bodhisattvas Manjushri (l) und Vajrapani (r). Sie bilden zusammen mit Avalokiteshvara die Trias der Großen Bodhisattvas, als Schützer der Lehre. Sie verkörpern: Mitgefühl, Weisheit und Stärke. Unter diesen beiden Bodhisattvas sind die Grüne und die Weiße Tara zu erkennen, erstere als Nothelferin, letztere als Langlebensgöttin. In der Mitte der oberen Figurenreihe erscheinen die Buddhas: Amitabha (l), Shakyamuni (M) und Meitreya (r). In der linken Ecke befinden sich Atisha (M), Domtön (l) und ein Lama der Kadampa-Linie. Die rechte Ecke zeigt Tsongkhapa, mit seinen beiden Schülern. Weitere Vertreter der Kagyü-Schule befinden sich in der oberen Hälfte der Malerei. Diese Patriarchen und Gelehrten sind die Vermittler der Lehren die den spirituellen Pfad zur Buddhaschaft ermöglichen und unterstützen. Unterhalb der Grünen Tara erscheint Milarepa, der Dichteryogi, vor seiner Gletscherhöhle, der seine Lehren in Form von geistlichen Gesängen seinen Zuhörern vermittelte. Ihm gegenüber zeigen sich zwei weitere Vertreter der Kagyü Linie. Unmittelbar unterhalb des weit ausladenden Altartisches befindet sich in der Mitte ein Gabentisch mit verschiedenen Opfergaben. Als machtvolle Schützer, vor den mannigfaltigen Hindernissen, und Wegbegleiter, sind drei zornvolle Gottheiten abgebildet. Ganz rechts erscheint die zornvoll aktive Form von Avalokiteshvara - der sechsarmige Shadbhuja Mahakala. Links daneben die Reichtumsgottheit Jambhala nag-po - auch er gilt als eine Erscheinungsform Avalokiteshvaras. Und zuletzt erscheint Kubera, ebenfalls ein Gewährer geistigen und materiellen Reichtums. Tempera und Gold auf Baumwollgewebe.

77 x 56 cm mit Rahmen

Provenienz: Aus einer südeutschen Privatsammlung, vor 1990 erworben - Etwas berieben
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Neckarstrasse 189 - 191
70190 Stuttgart
Germany
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03.12.2018 – 05.12.2018
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