'Attrappengans' und 'Ausgekochtes Huhn'

Los 495
26.02.2021 11:00UTC +01:00
Classic
Startpreis
€ 500
AuctioneerAuktionshaus Stahl
VeranstaltungsortDeutschland, Hamburg
Aufgeld26.18 %
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ID 491902
Los 495 | 'Attrappengans' und 'Ausgekochtes Huhn'
1927, Aquarell u. Bleistift, 7 x 10,5 bzw. 8,5 x 7,5 cm, beide Blätter monogrammiert B, 'Ausgekochtes Huhn' signiert Brockmann, in ein gemeinsames Passepartout montiert, unter Glas gerahmt. - Als Vorlage für die Darstellung küchenfertigen Geflügels dienten Brockmann entsprechende Kunststoff-Tiere aus Puppenstuben. Der Künstler versetzte sie in einen anderen Kontext: im 1932 entstandenen 'Hühneraltar' nehmen die ausgeweideten Tiere den Platz der Heiligen ein und verdeutlichen so den Verlust aller Werte am Vorabend des 'Dritten Reiches'. Offenbar hat ihn am 'Ausgekochten Huhn' aber auch die formale Herausforderung interessiert, dem unregelmäßigen, organischen, jetzt unvollständigen, vor kurzem aber noch lebendigen Vogelkörper das sachliche Aussehen eines technischen Gegenstandes zu verleihen. Ganz anders dagegen die 'Attrappengans', die mit ihren Rundungen und den unterschiedlich positionierten Beinen geradazu lasziv drapiert ist. - Ausstellungen: Die Blätter waren ausgestellt: G. B. Kunsthalle zu Kiel und Karl-Ernst-Osthaus-Museum Hagen, 1976, Katalog-Nrn. 122a und 122b; Bilderheimat. Kunst aus Schleswig-Holstein in einer Kieler Privatsammlung. Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel, 1996, Katalog-Nr. 122 und 123, Farbabb. S. 157. - Literatur: Für die umfangreiche Literatur zu diesen Werken siehe den oben gen. Ausstellung-Katalog Kiel 1996, S. 191f. Zum 'Hühneraltar': Am Anfang: Das Junge Rheinland. Ausstellung-Katalog Düsseldorf 1985, S. 314 u. Abbildung S. 258. - Deutscher Maler, Zeichner und Graphiker. B. absolvierte zunächst eine Malerlehre, war aber bereits zu dieser Zeit als künstlerischer Autodidakt unter anderem im Umkreis der Dada-Gruppe 'Stupid' tätig. 1926 nahm er ein Studium an der Düsseldorfer Akademie auf, dort erhielt er bereits 1927 ein eigenes Atelier. H. Campendonk nahm ihn 1928 als Meisterschüler an. Ab 1932 begann er an der Akademie als Dozent zu arbeiten, eine Festanstellung scheiterte aber nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten. 1952 ließ er sich in Kiel nieder, wo er ab 1954 an der Muthesius-Kunstschule unterrichtete und 1975 Professor wurde. Museum: Berlin (Nat.-Gal.), New York (MoMA), Wuppertal (Von-der-Heydt-Museum), Kiel (Kunsthalle), Schleswig (Schloß Gottorf). Literatur: AKL, Vollmer unter anderem
Adresse der Versteigerung Auktionshaus Stahl
Graumannsweg 54
22087 Hamburg
Deutschland
Vorschau
25.02.2021 – 26.02.2021
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