ID 1466816
Los 84 | Bartholomäus Spranger, Nachfolge
Schätzwert
€ 12 000 – 18 000
1546 Antwerpen - 1611 Prag
Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten
Öl auf Lwd. 105 x 82 cm. Doubliert. Rest. Rahmen min. besch. (117 x 98 cm).
Die vorliegende Komposition steht in Zusammenhang mit der Darstellung der Hl. Familie auf einem Kupferstich des Hendrick Goltzius nach einer Zeichnung von Bartholomäus Spranger. Die Anordnung der Eltern zueinander, die Wiedergabe Mariens im Profil und auch ihre Handhaltung finden ihre Entsprechung in vorliegendem Gemälde. Das Jesuskind, das Maria in einem Steckkissen hält, findet sich ebenfalls in niederländischen bzw. flämischen Werken wieder.
Zu zwei weiteren Fassungen der Komposition:
Vgl. Dorotheum, Wien, Auktion 15. Mai 1979, Kat.-Nr. 60 (mit Abb.): Ein Gemälde des noch jungen Künstlers Caspar Jele (1814 Freidsberg - 1893 Innsruck), das dieser laut seiner Signatur im Alter von 14 1/2 Jahren gemalt hat. Von etwas kleinerem Format als das angebotene Werk (91 x 70 cm) gibt Jele die Komposition nahezu identisch wieder. Es sollte sich bei Jeles Gemälde um eine Kopie handeln, möglicherweise nach dem vorliegenden Gemälde.
Eine weitere Fassung der Komposition (105 x 78 cm) wurde erst vor kurzem in einer Auktion angeboten. Vgl. Gliubich Casa d'Aste, L'Aquila (Abruzzen), Auktion 19, 30. August 2023, Kat.-Nr. 274 (mit Abb.): dort als Werk eines "Pittore veneto della prima metà del XVIII secolo" katalogisiert.
Aber auch die manieristische bzw. frühbarocke Malerei Italiens spiegelt sich wieder. Verwiesen sei auf ein Gemälde des Giulio Cesare Amidano (1572 Parma - 1629 ebenda). "Die Heilige Familie auf der Flucht" in der Gemäldegalerie Alte Meister in Kassel (Inv.-Nr. GK 1156) ist hinsichtlich der Lichtführung, der ausgesprochen atmosphärischen Gestaltung des Hintergrundes und letztlich auch des Kolorits durchaus mit unserem Gemälde vergleichbar. Auch das Stilmittel des "Weglassens" verbindet die beiden Gemälde: Fehlt dem fliegenden Engel auf dem Kasseler Bild der rechte Arm, der sich - ebenso wie der Unterkörper - unter einer kunstvoll gestalteten Draperie-"Wolke" verbirgt, so scheint Josephs rechte Hand auf dem vorliegenden Gemälde aus dem Nichts zu kommen: Zugunsten der Darstellung des "göttlichen Lichts", welches das Jesuskind umgibt, wurde kurzerhand auf die Darstellung der rechten Schulter und des Armes verzichtet.
Die Wiedergabe von Licht und Schatten mit dem so eindrucksvollen "Leuchten" des Jesuskindes, das von den Gesichtern der Eltern reflektiert wird, wie auch die ausgeklügelte, delikate Farbigkeit lassen das Gemälde als Summe der künstlerischen Entwicklungen des Manierismus erscheinen. Eine Zuschreibung an einen bestimmten Künstler konnte bislang noch nicht mit überzeugenden Argumenten erfolgen.
Vgl. Metzler, Sally, Bartholomeus Spranger - Splendor and Eroticism in Imperial Prague. The Complete Works (= Ausstellungskatalog The Metropolitan Museum of Art, New York, 4. November 2014 - 1. Februar 2015). New York 2014, S. 190 f., Kat.-Nr. 103 (mit Abb.): Bartholomäus Sprangers Zeichnung der Hl. Familie (Blanton Museum of Art, The University of Texas at Austin, Inv.-Nr. 1982/710. Der unserem Gemälde als Inspirationsquelle dienende Kupferstich von Hendrick Goltzius ebda., S. 288, Kat.-Nr. 177 (mit Abb.).
Gutachten Dr. Heinrich Decker, Obereching, 24. Januar 1980: dort als Werk von Joseph Heintz d. Ä. (1564 Basel - 1609 Prag).
Provenienz: Nachlass Karl Höcketstaller, Winhöring.
Versteigerung zugunsten der Karl und Helga Höcketstaller-Stiftung.
Kategorie des Auktionshauses: | Gemälde 15.-18. Jahrhundert |
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Kategorie des Auktionshauses: | Gemälde 15.-18. Jahrhundert |
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