ID 1337791
Los 591 | Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff. Mahnung III
Schätzwert
€ 7 000 – 9 000
Berlin 1923 - 2011 / 1921 Grötzingen/Baden - 2020 Berlin
Titel: Mahnung III.
Dekade: 1980er.
Datierung: 1988.
Technik: Messing, Zinn und Granit auf Schiefer.
Maße: 36 x 23 x 12cm.
Bezeichnung: Monogrammiert und datiert unter dem Sockel: M-D 88.
Rahmen/Sockel: Sockel (30 x 30cm).
Provenienz:
- Nachlass der Künstler
- Stiftung Matschinsky-Denninghoff, Berlin
Literatur:
- Georg W. Költzsch (Hrsg.): Matschinsky-Denninghoff, Monographie und Werkverzeichnis der Skulpturen, Köln 1992, WVZ.-Nr. 597, Abb.
Die Künstlerin Brigitte Meier-Denninghoff, die zu den Gründungsmitgliedern der Gruppe ZEN 49 gehört, arbeitet ab 1955 mit ihrem Mann als Künstlerpaar Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff. Sie prägen in der Nachkriegszeit die skulpturalen Entwicklungen im deutschen Informel, sind 1959 und 1964 mit Arbeiten auf der documenta vertreten und erreichen 1962 einen vorläufigen Höhepunkt mit der Präsentation ihrer Werke im Deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig. Die dort ausgestellten Skulpturen von aneinander geschweißten Röhren aus Chromnickelstahl in unterschiedlichen Längen, erzeugen durch die aufsteigende Höhe und Faltung eine Monumentalität. Die aneinander geschweißten Elemente werden von Matschinsky-Denninghoff dann kontinuierlich für große Außenarbeiten sowie auch kleinere Skulpturen übernommen.
Gerade in den kleinen Arbeiten zeigt sich die Stringenz, mit der das Künstlerpaar seine Ideen verfolgt. In ihrer Klarheit und Wirkung sind diese Werke ihren größeren Pendants ebenbürtig. So liegt auch dem hier vorgestellten Werk "Mahnung III" die Begegnung der Horizontalen und Vertikalen als Thema zugrunde. Es reiht sich in eine Gruppe von Werken ein, die sich mit der Dreiheit auseinandersetzen, die, wie auch in der übereinanderliegenden Anordnung der beiden Rohre angedeutet, auf das Kreuz und seine Symbolik anspielt. Eine Besonderheit bildet das dritte Element, ein Granitstein, der neben den Rohren als Element Platz findet und in seiner Starrheit, allein aufgrund seiner materiellen Beschaffenheit, einen Gegensatz zu den formbaren Rohren bildet. Eine spannende Komposition des Aufeinandertreffens von Dynamik und Unbeweglichkeit.
VAN HAM Art Estate vertritt seit 2022 den künstlerischen Nachlass von Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff für die Stiftung Matschinsky-Denninghoff der Berlinischen Galerie
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