ID 83434
Los 31 | Der Acarya Vasubandhu - ein Guru indischer Herkunft (316-396)
Schätzwert
€ 4 000 – 6 000
Unverwechselbar zeigt sich hier der Acarya Vasubandhu mit seiner dynamischen Gestik der Argumentation, wobei er ein Argument durch die Geste des Händeklatschens dem Diskussionspartner gegenüber bekräftigt oder abschließt. Das kollektive Debattieren über ein gestelltes Thema, das meist den Aussagen des Buddhas in seinen Predigten entnommen wird, hat lang anhaltende Tradition und wird noch heute eindrucksvoll gepflegt. Die Mönche versammeln sich und als erstes rufen sie den Bodhisattva der Weisheit Manjusri an. Danach wird ein Text vorgegeben über den nach festgelegten Regeln disputiert wird. Bei einer größeren Zahl von Schülern werden Gruppen gebildet, die jeweils aus einem Herausforderer und einem Verteidiger sowie einem Unparteiischen bestehen. Der Verteidiger sitzt am Boden, der Herausforderer nähert sich ihm mit bestimmten Schritten, bleibt vor ihm stehen und versucht nun Widersprüche in der Verteidigung der gestellten Frage aufzuzeigen. Dazu gibt es ein Repertoire von sehr dynamischen Gesten, Sprüngen, Aufstampfen, meist lautstark untermalt. Eine der Handbewegungen deutet z. B. an, dass damit der Knoten der Unwissenheit zerschnitten wird. Argumente werden durch Händeklatschen verstärkt oder Angriffe damit abgewehrt. Acarya Vasubandhu - im Buddhismus bezeichnet acariya den spirituellen Lehrer, der den Schüler oder Novizen in die Lehren des Buddha einführt. Vasubandhu erhielt zunächst Unterweisungen im Hinayana-Buddhismus. Sein Halbbruder Asanga bewog ihn jedoch sich dem Mahayana zuzuwenden. So widmete er sich eingehend dem Buch der Transzendenten Weisheit (prajnaparamita). Danach befasste er sich u. A. mit dem Verfassen zahlreicher Mahayana-Texte. Sein Hauptwerk Abhidharmakosha besteht aus über sechshundert Versen, die eine Zusammenfassung der gesamten Philosophie der Sarvastivadin darstellen. Vasubandhu setzte soziale Praxis als Mitleidsideal des Mahayana (Bodhisattvas) um, und gründete Hospitäler, Herbergen und Schulen. Später lehrte er an der Klosteruniversität in Nalanda. Er starb im Alter von achtzig Jahren. Tempera und Gold auf Baumwollgewebe, originale Seidensatin-Einfassung mit Goldstickerei.
75 x 49(120 x 65) cm
Kategorie des Auktionshauses: | Asiatische Kunst |
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