Eva Braun - eigenhändig geschriebener, fünfseitiger Brief an ihre Schwester Ilse vom 22. Juli 1937
07.11.2024 10:00UTC +01:00
Classic
Startpreis
5000EUR € 5 000
Auctioneer | Hermann Historica |
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Veranstaltungsort | Deutschland, Grasbrunn / München |
Aufgeld | 25 % |
Archiv
Die Auktion ist abgeschlossen. Es können keine Gebote mehr abgegeben werden.
ID 1322377
Los 2118 | Eva Braun - eigenhändig geschriebener, fünfseitiger Brief an ihre Schwester Ilse vom 22. Juli 1937
Zwei Bögen Briefpapier mit blindgeprägtem Monogramm "EB", Maße 22,5 x 17,3 cm, doppelt gefaltet, ein Bogen mit Falzeinrissen. Jeweils die erste und dritte Seite beschrieben, Bogen 1 zudem mit der vierten Seite.
Einleitend klärt Eva Braun kurz eine finanzielle Frage und erzählt von einer Autoreise: "Nach Berlin zu kommen war unmöglich, das wir uns das viele Fahren nicht derartig anstrengend vorgestellt haben. Jung war gänzlich erledigt (Anm.: Hans-Hermann Junge, seit 1937 Hitlers Diener und SS-Ordonnanzoffizier). Mutti hat wie Du so richtig bemerkst, überhaupt nur hochdeutsch gesprochen und war ganz 'Fürschtinnenmutter'. [..] Der 'Tag der deutschen Kunst' war einfach wundervoll. [.] Sogar papa hat seine Platzangst überwunden und sich den Zug angesehen. [..] Speer hat mich selbst gefragt, wie Du Dich im Büro bei ihm fühlst? Ich sagte sehr gut in Unkenntnis der Dinge. [.] Gleichzeitig bat ich ihn, Dich doch im August mit auf den Berg (Anm.: Brauns Bezeichnung für den Berghof) zu nehmen. Vielleicht finden wir dann hier eine neue Stellung für Dich. [..] Wegen Morells brauchst Du Dir nichts draus zu machen, schließlich haben sie es ja mir zu verdanken, daß sie im August auf den Berg kommen. [..] Dr. M. will soviel ich weiß, den Führer behandeln. Später Ende August muß er doch seine Reden machen, da wird also nicht viel Zeit sein. [..] Wir gehen jeden Samstag ins Weidland(?) zum kegeln. Einmal waren alle Proffessoren mit dabei: Thorak, Ziegler, Klein, Hommel und Spiegel. [.] Um 12h gingen wir dann alle zu Thorak noch ins Atelier. [.] Am Sonntag fahren wir dann immer mit 2 Wagen fort. [.] Herzlichst! Eva".
Hochinteressanter Brief, der nicht nur einen Einblick in Eva Brauns großen Einfluss am Berghof gewährt (siehe die Morell-Bemerkung oder "Die Karten für die Oper hast Du nicht von Brand, sondern vom Führer bekommen, er hat sie Dir höchstens überbracht."), sondern vor allen Dingen in ihr Leben an der Seite des Mannes, der sie nur "im Geheimen" akzeptiert und den sie auch in einem Brief an ihre Schwester als "Führer" bezeichnet. Sie genießt mit ihrer Familie in Hitlers Gefolge die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Kunst mit der Einweihung des Hauses der Deutschen Kunst sowie dem Festzug "2000 Jahre deutscher Kultur" am 19.7.37, geht wie selbstverständlich mit den damals bedeutendsten Kunstprofessoren zum Kegeln und genießt Sonntagsausflüge mit Hitler.
Ilse Braun arbeitet ab dem 15.3.37 in Albert Speers Büro in Berlin, gibt die Stelle aber sechs Monate später wieder auf.
Wenige Textstellen im Dialekt geschrieben, einige grammatikalische und Schreibfehler, insbesondere bei Namen ("Brand" ist der Arzt Karl Brandt, "Jung" ist Hans-Hermann Junge).
Eva Braun - a handwritten five-page letter to her sister Ilse, dated 22 July 1937
Eva Braun - a handwritten five-page letter to her sister Ilse, dated 22 July 1937
Two sheets of writing paper with blind-embossed monogram "EB", dimensions 22.5 x 17.3 cm, double-folded, one sheet with tears to the fold. The first and third page of each sheet inscribed, sheet No. 1 also inscribed on page 4.
By way of introduction, Eva Braun briefly clarifies a financial issue and describes a car journey: (tr.) "Getting to Berlin was impossible; we had not expected the long journey to be so strenuous. Jung was completely exhausted (explanatory note: Hans-Hermann Junge, Hitler’s valet and SS aide-de-camp from 1937 onwards). Mummy only spoke in High German, as you correctly noted, and behaved like a proper 'Princess Mother'. [..] The 'Day of German Art' was simply wonderful. [..] Even papa overcame his claustrophobia and watched the parade. [..] Speer asked me how you are getting on in his office? I replied, very well, without really knowing. [..] At the same time, I requested him to take you up the mountain (explanatory note: Braun's expression for the Berghof) in August. Perhaps we will then find a new employment for you here. [..] As regards the Morells, please don't concern yourself; after all, it is thanks to me that they are coming to the mountain residence in August. [..] As far as I know, Dr. M. wants to treat the Führer. Late in August he will have to prepare his speeches, so there won't be too much time. [..] Every Saturday we go to the Weidland(?) for bowling. Once, all the professors were there: Thorak, Ziegler, Klein, Hommel and Spiegel [..] At 12 o'clock, we all went to Thorak's studio. On Sundays, we go on excursions with two cars. [..] Cordially yours! Eva".
Highly interesting letter which does not only provide an insight into Eva Braun's big influence at the Berghof (see the remark regarding Morell or (tr.) "You did not get the opera tickets from Brand, but from the Führer, he only delivered them to you."), but, most of all, into her life at the side of the man who only accepts her "secretly" and whom she calls the "Führer" even in a letter to her sister. Together with her family, she enjoys the festivities on the Day of German Art including the inauguration of the House of German Art as well as the parade (tr.) "2000 years of German culture" on 19 July 1937 as part of Hitler‘s entourage, goes bowling with the most significant art professors of the time and enjoys Sunday excursions with Hitler.
Ilse Braun worked in Albert Speer's office in Berlin from 15 March 1937 onwards, but relinquished her post six months later.
A few passages are written in dialect, there are some grammar and spelling mistakes, particularly in names ("Brand" is the physician Karl Brandt, "Jung" refers to Hans-Hermann Junge).
Condition: II +
Kategorie des Auktionshauses: | Drittes Reich Zeitgeschichte |
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Kategorie des Auktionshauses: | Drittes Reich Zeitgeschichte |
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Adresse der Versteigerung |
Hermann Historica Bretonischer Ring 3 85630 Grasbrunn / München Deutschland | ||||||||||||||
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