ID 439953
Los 3223 | Hackert, Jakob Philipp
Schätzwert
€ 3 000
Zwei Eichen bei Ariccia.
Bleistift und Tusche, teilweise laviert, auf Papier, auf leichten Karton kaschiert. Oben links monogrammiert, 1773 dat. und bezeichnet «a l'ariccia». Papierläsuren.
H. 52,5, B. 39 cm (Blattgröße).
Jakob Philipp Hackert, einer der erfolgreichsten Landschaftsmaler des 18. Jahrhunderts, zog es wie viele seiner Zeitgenossen in das Land, in dem die Zitronen blühen, und wählte es als seinen dauerhaften Wohnsitz. «[...] Im Sommer 1768 trat er [...] die Reise nach Italien an und traf im Dezember desselben Jahres in Rom ein. Hier avancierte er schnell zum berühmtesten Landschaftsmaler nicht nur der Ewigen Stadt sondern ganz Europas; [...]. Sofort nach seiner Ankunft in der Ewigen Stadt begann Hackert in Begleitung seines Bruders damit, die landschaftliche Umgebung zu erkunden. Er hatte in Rom die Bekanntschaft des schwedischen Bildhauers Johan Tobias Sergel (1740 - 1814) und des französischen Malers Antoine François Callet (1741 - 1823) gemacht, mit denen er im Frühling 1769 eine Wanderung in die Albaner Berge südöstlich von Rom unternahm. [...] Während dieser ersten Wanderung in den Albaner Bergen wird der an die nordische Vegetation gewöhnte Hackert nicht zuletzt von den ihm bis dahin unbekannten, südlichen Baumarten fasziniert gewesen sein. [...] Der kleine Ort Ariccia, im 18. Jahrhundert auch La Riccia genannt, liegt in den Albaner Bergen auf einem felsigen Ausläufer des Monte Cavo, in unmittelbarer Nähe zu Albano, zwischen den Seen von Albano und Nemi. [...]. 1773 kehrte der Maler nach Ariccia zurück und widmete sich erneut dem dortigen Baumbestand. Eine Zeichnung in Weimar (Inventarnr. KK 790) zeigt einen verkrüppelten, alten Baumstamm, dem ein neuer Trieb entsprießt. Ein weiteres, 1773 ausgeführtes Blatt präsentiert eine einzelne, schlanke Eiche auf einem kleinen Hügel: Beide Bäume wuchsen wohl ebenfalls im Park des Palazzo Chigi. Diesen beiden Zeichnungen tritt unser Blatt zur Seite, das wahrscheinlich bei derselben Gelegenheit ausgeführt wurde. Protagonisten sind erneut zwei Bäume, hochgewachsen und mit üppigen Kronen: Wie an den kleinen, gezackten Blättern zu erkennen ist, handelt es sich um Eichen. [...] Unter den beiden majestätischen Eichen schläft ein nur mit einer kurzen Tunika bekleideter, bärtiger Mann; ein ebenso gewandeter Jüngling, in den Händen einen Früchtekorb und einen Krug, geht an ihm vorbei. [...] Die Zeichnung bildet eine wertvolle Bereicherung der Werkgruppe der in den 1770er Jahren in den Albaner Bergen entstandenen Baum-Porträts, in denen Hackert den Baumbestand der Gegend gleichsam «inventarisierte»: Die sorgfältigen Ortsbezeichnungen, die den Bäumen jeweils beigefügt sind, verweisen darauf, dass es dem Künstler nicht um eine verallgemeinerte südliche Landschaft sondern um die detaillierte Erfassung eines oder mehrerer ganz bestimmter «Baum-Individuen» ging, deren Standort in manchen Fällen vielleicht sogar wiedergefunden werden könnte. [...] Zwei ebensolchen Eichen, die sich hoch und majestätisch vielleicht noch im Park des Prinzen Chigi, vielleicht auch schon außerhalb auf einer Felsenanhöhe erheben, hat Hackert in unserer Zeichnung ein Denkmal gesetzt. [...] Das Blatt ist ein hervorragendes Beispiel für den Typus des «Baum-Porträts», der als eigenständige künstlerische Invention Jakob Philipp Hackerts bezeichnet werden kann.» aus: Claudia Nordhoff, Gutachten, Rom, 07.09.2020.
Gutachten: Dr. Claudia Nordhoff, Rom, 07.09.2020.
Wir danken Frau Dr. Claudia Nordhoff, Verfasserin des Werkverzeichnisses, Rom, für die wissenschaftliche Beratung via E-Mail, anhand von Photos.
Provenienz: Privatsammlung Freiburg i.Br.
Literatur: Claudia Nordhoff und Hans Reimer, Jakob Philipp Hackert 1737 - 1807, Verzeichnis seiner Werke, Band 2, Berlin 1994, S. 273 KatalogNr. 660 (vgl.).
Kategorie des Auktionshauses: | Malerei des 15. bis 18. Jahrhunderts |
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