ID 196056
Los 228 | I'm dreaming of a black Christmas
Schätzwert
€ 12 000 – 15 000
Das Blatt ist mit dem Trockenstempel des Herausgebers versehen.
Im ehemaligen Passepartoutausschnitt leicht gebräunt sowie bräunliche verfärbte Fingerabdrucksspuren an der oberen sowie unteren Blattkante. Ecken minimal bestoßen. In allen Eckbereichen mit minimalen Knickspuren.
Literatur:
- Edition Hansjörg Mayer/Waddington Graphics (Herausgabe): Richard Hamilton - Prints, A complete catalogue of graphic works 1939-83, Stuttgart 1984, Werkverzeichnis.-Nr. 82, Abbildung
Der Lichtdruck, welcher den Boden für die späteren Überarbeitungen bietet, entstand als Negativ zu dem Gemälde "Dreaming of a white Christmas", welches wiederum ein Negativ zu einer früheren Arbeit war. Somit ergibt dieser Lichtdruck wiederum ein eigentliches Positiv. Auf der Collotypie bearbeitete Hamilton dann mit weißer Gouache die Seite des Fensters zu Bing Crosbys rechter Seite und gab der Wand, die zu seiner Linken herausragt, Form. Mit bläulicher Gouache ergänzte er Elemente auf der linken Seite. Hamilton nutzte dann zwei deutsche Studios, um den bereits vorhandenen Lichtdruck mit Siebdruck zu versehen. Zuerst legte der Drucker Hans-Peter Haas in Korntal die schweren impastoartigen Farbpigmente, die sich deutlich vom Bildgrund abheben. Dann fügte Dieter Dietz in Bayern weitere Schichten transparenter Farbe hinzu.
Ein Teil der Faszination von "I'm dreaming of a black Christmas" kommt aus unserem Wissen, dass das, was wie ein in einem Arbeitsgang geschaffenes Werk aussieht, fast wie ein Gemälde, in Wirklichkeit eine facettenreiche Ansammlung komplexer visueller Elemente und Referenzen ist. Die Kreation hat die verschiedenen beteiligten Drucktechniker herausgefordert. Der Betrachter wird durch die besondere Kombination von Thema und Produktion "getäuscht". Die Kenntnis des Produktionsprozesses ist nicht unbedingt Voraussetzung für das Verständnis des Werkes als Kunstwerk, sondern eröffnet dem Betrachter verschiedene Ebenen, die sonst verschlossen bleiben würden
Kategorie des Auktionshauses: | Post War Grafik |
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