ID 1466784
Los 52 | Jacopo Tintoretto, Umkreis 3. Viertel 16. Jh.
Schätzwert
€ 20 000 – 30 000
1518 o. 1519 Venedig - 1594 ebenda
Bildnis dreier Männer
Ein älterer Mann mit schwarzer Kopfbedeckung links, rechts von ihm zwei jüngere Männer, einer schreibend. L. o. mit Datierung und Altersangabe des älteren Mannes bezeichnet, beides übergangen. Auf den beiden Büchern auf dem Tisch nachträgliche Bezeichnung "DIOSCORIDES MATTHIOLII". Öl auf Lwd. 78 x 80 cm. Doubliert. Rest. Rahmen mit Cartapesta-Auflage besch. (96 x 97 cm).
Auf der Gemälderückseite hs. in Braun bezeichnet "44 / TV". Klebeetikett mit hs. Bezeichnung: "N [spiegelverkehrt]. 16 / Tiziano Vincelli [durchgestrichen, darüber korrigiert: Vecellio] / da Cadore dipinto / anno 1564 venezia". Auf dem Keilrahmen Inventarstempel Schloss Friedenstein mit Nummerierung 1432: als Werk Jacopo Tintorettos. Ebda. Inventaretikett Schloss Friedenstein mit Nummerierung 1080. Restaurierungsvermerk "Elemibehandlung Dr. Büttner z. T." mit Nummer 1838. Stempel "Herzogl. Familienstiftung". Auf der Rahmenrückseite mehrfacher Stempl "Herzogl. Familienstiftung", Inventaretikett Schloss Friedenstein mit Nummerierung 1080 und jüngere Nummer "V. 240" in Rot.
Georg Rathgeber beschreibt das Gemälde wie folgt: "Nicht Tizian, sondern ein weit unter ihm stehender Zeitgenosse verfertigte im Jahre 1565 das Bildniss eines langbärtigen 65 Jahre alten Mannes. Aus dem Dioskorides, der auf dem Tische liegt, und den schwer zu entziffernden Zügen einer Unterschrift schloss ich, dass Peter Andreas Matthiolus, der berühmte Ausleger des Dioskorides, hier vorgestellt sey. Ob die neben ihm stehenden zwei jungen Männer, von denen der eine schreibt, Söhne oder Zuhörer des Mathhiolus sind, mögen Andere auszumitteln suchen." (Rathgeber, Georg, Beschreibung des Herzoglichen Museums zu Gotha. Gotha 1835, S. 38 f.)
Bislang ist es nicht gelungen, die Dargestellten zweifelsfrei zu identifizieren. Die Bezeichnung auf den beiden Bänden im Vordergrund verdeckt eine ältere, wohl zutreffende Beschriftung. Ebenso sind weder die Datumsangabe "[M]DLXV" [1565] noch die Altersangabe "AET.S. 55" für den älteren Dargestellten verbindlich, da ausgebessert bzw. nachgetragen.
Dennoch ist die künstlerische Qualität des Gemäldes - im Gegensatz zu Rathgebers geringschätziger Formulierung - nicht zu übersehen. Bereits die Darstellung in Form eines Dreifachporträts beeindruckt als solche, die Physiognomien der Dargestellten sind sorgfältig charakterisiert. Die Stofflichkeit der weißen Krägen bzw. Halskrausen ist mit schnellem Pinsel notiert, auch die herabhängenden Bänder bei den jüngeren Männer sind sicher und temperamentvoll skizziert. Der Gesamteindruck des Gemäldes wird durch die Bräunung des Firnis beeinträchtigt.
Bezüglich seines Grundcharakters ist Domenico Tintorettos (1560-1635) Dreierbildnis der "Provveditori della Zecca" in der Ca' d'Oro in Venedig - Galleria Giorgio Franchetti dem vorliegenden Gemälde nahestehend, dennoch kompositionell weniger streng und künstlerisch höherwertig. Domenico Tintoretto arbeitete wiederum mit Paolo di Cristoforo dei' Freschi (dokumentiert 1578-1602) zusammen. Dieser ist für seinen strengeren Porträtstil bekannt. Um mit Rathgeber zu sprechen: Auch wer der Schöpfer des vorliegendes Gemäldes war, "mögen Andere auszumitteln suchen" ...
Provenienz: Stiftung der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha´schen Familie, Herzoglicher Kunstbesitz Schloss Callenberg.
Kategorie des Auktionshauses: | Gemälde 15.-18. Jahrhundert |
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