ID 1408845
Los 1558 | Jan Brueghel d. J.
Schätzwert
€ 60 000 – 120 000
Jan Brueghel d. J.
(1601 Antwerpen - 1678 ebenda)
Allegorie der Luft
Der Betrachter schaut im Vordergrund auf ein in braun changierenden Tönen gemaltes, kleines Plateau mit einer Vielzahl europäischer und exotischer Vögel, in deren Mitte Urania als Personifikation der Luft schwebt. Diese vordere Bildebene wird auf der linken Seite von einem aus dem Bild herauswachsenden Baumstamm flankiert, an deren Wurzeln ein großer Vogel steht. Hiervon geht ein Weg nach rechts zu zwei sich schlängelnd emporwindenden, eichenartigen Bäumen. Auf dem Weg sind Enten, ein Hahn mit Henne und Küken, Pelikane, Kraniche und diverse weitere Vögel zu sehen, die das gesamte Bild bevölkern. Die Äste sind von einem Reiher, einem Wiedehopf, einer Eule, einem blaugelben Ara, einem Kakadu, einem Adler und zwei Paradiesvögeln besetzt. Die schwebende Muse bzw. Göttin der Astronomie, Astrologie und der Sterne ist bekleidet mit einem leichten, vom Wind wehenden, goldenen Kleid. Urania hält einen rotblauen Ara und eine Armillarsphäre als ihr Attribut, ein Sternenkranz mit Mondsichel umfängt ihren Kopf. Hinter Urania fliegen weitere Vögel, darunter ein Falke im Kampf mit einem Reiher. Im Hintergrund führt der Blick über ein weites Tal auf ein Gebirge unter einem dicht bewölkten Himmel, an dem der Gott Apollon in seinem Wagen von zwei Schwänen gezogen wird. Die durch die Wolken hindurch brechende Sonne lässt die Göttin und das Gefieder der Vögel erstrahlen. Viele der Vogelmotive sind aus anderen Paradieslandschaften und Allegoriedarstellungen bekannt, sowohl von Jan Brueghel d. J. als auch seinem Vater Jan Brueghel d. Ä., bei dem er eine gründliche Ausbildung erhielt. Schon 1616 erwog Jan Brueghel d. Ä. seinen talentierten Sohn nach Italien reisen zu lassen, der dann erst 1622 hierzu aufbrach. 1625 musste Jan Brueghel d. J. jedoch abrupt aus Italien zurückkehren, um nach dem überraschenden Tod seines Vaters dessen Werkstatt zu übernehmen. Er führte dessen Werk in intensiver Weise auf höchstem künstlerischem Niveau weiter, löste sich aber seit Mitte der 1630er Jahre stilistisch aus der Tradition seines Vaters. Zwar hatte zuvor bereits Jan Brueghel d. Ä. das Thema der Allegorie der Luft gemalt (siehe das bekannte Gemälde im Louvre in Paris, Inv.-Nr. 1920), allerdings spricht der deutlich gereifte Stil und die gesamte Komposition des vorliegenden Gemäldes lt. des Brueghel-Experten Klaus Ertz eindeutig für ein "eigenhändiges Werk von Jan Brueghel d. J., entstanden in den 40er-Jahren des 17. Jahrhunderts in Antwerpen". Öl/Kupfertafel. 69 cm x 87 cm. Rahmen.
Beigefügt: Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 10.01.2013 (Fotokopie).
Vgl. Klaus Ertz: "Jan Brueghel der Jüngere (...)", Freren 1984, Nr. 208, 210, 228 mit Abb.
Provenienz: Alejandro (Alexandre) de Cabanyes Marqués (1877 - 1972), danach in Erbfolge; Auktion Sotheby's, London, 06.12.2012, Lot 113.
Oil on copper panel. Accompanied by an expertise from Dr. Klaus Ertz, Lingen, 10th January 2013 (photocopy).
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