ID 1083122
Los 1701 | Joachim Martin Falbe
Schätzwert
€ 12 000 – 24 000
Joachim Martin Falbe (1709 Berlin - 1782 ebenda) attr.;
Porträt des Fürsten August Ludwig von Anhalt-Köthen
Das repräsentative, höfische Bildnis zeigt den Fürsten als Kniefigur, aufgrund seiner Form dürfte es einst in die Wandvertäfelung eines Schlosses oder Palais' eingelassen gewesen sein. August Ludwig von Anhalt-Köthen (1697 - 1755) wurde nach dem Tod seines älteren Bruders Leopold 1728 selbst regierender Fürst. Eine solche Rangerhöhung erforderte angemessene Porträts, zu der auch das vorliegende zählt. Hierfür beauftragte man wahrscheinlich Joachim Martin Falbe. Dieser hatte seine gründliche künstlerische Ausbildung seit 1733 bei Antoine Pesne in Berlin vollendet, dessen Meisterschüler er wurde und bei dem er insgesamt 15 Jahre blieb. Pesne und Falbe, der 1756 Ehrenmitglied der Berliner Königlich-Preußischen Akademie der Künste wurde, verband eine gegenseitige, hohe Wertschätzung. Als der Fürst nun nach einem versierten Porträtmaler suchte, empfahl Pesne den begabten Falbe, 1739 ernannte ihn der Fürst vor seiner Rückkehr nach Berlin zu seinem Hofmaler. Dieses, wohl im selben Jahr entstandene Bildnis von der Hand Falbes zeigt den Fürsten in einem Prunkharnisch vor einer Brüstungsmauer stehend, auf der links der Schaft einer gewaltigen Säule aufragt, rechts davon öffnet sich der Blick auf eine bergige Landschaft. Über seine rechte Schulter hat der Fürst seinen roten Hermelinmantel gelegt, auf dem hinter seinem Rücken der polnische Orden des Weißen Adlers als Stern prangt, während er über die andere Schulter das blaue Band des dänischen Elefanten-Ordens gelegt hat; an einem roten Band um den Hals trägt er überdies den russischen Alexander-Newski-Orden. Der vorgestreckte rechte Unterarm bildet mit der weisenden Hand und dem blauen Ordensband eine die Komposition bestimmende Diagonale; die linke Hand ruht hingegen auf einem Helm. Zu den vergleichbaren Gemälden zählt eine Reihe von Porträts des Fürsten, die lange Pesne zugeschrieben wurden (Berckenhagen Wvz-Nr. 16 a-e), jedoch vermutlich von Falbe stammen und den Fürsten ebenfalls im Jahre 1739 zeigen. In einer leicht variierenden Version zum vorliegenden Gemälde erschien das Bildnis als offizielles Porträt in einem Kupferstich von Johann Christoph Sysang (1703 -1757) in dem Werk von Samuel Lenz "Historisch-Genealogische Fuerstellung des Hochfuerstlichen Hauses Anhalt (...)", Köthen und Dessau 1757. Zu den vergleichbaren Darstellungen zählen überdies ein Brustporträt im Schloss Köthen (Rotes Zimmer), desgleichen ein weiterer Kupferstich von Sysang. Öl/Lwd., doubl.; Durch segmentbogenförmige Anstückung oben jetzt 163 cm x 104 cm; ursprünglich 148 cm x 104 cm. Restaurierungsbedürftig.
Beigefügt: Gutachten von Prof. Dr. Helmut Börsch-Supan, Berlin, 2.08.2015.
Attributed to Johann Martin Falbe (1709 - 1782). Oil on canvas, relined. In need of restoration. Accompanied by an expertise from Professor Dr. Helmut Börsch-Supan, Berlin, 2015.
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Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH Große Str. 1 29691 Ahlden(Aller) Deutschland | ||||||||||||||
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