ID 1083121
Los 1700 | Antoine Pesne
Schätzwert
€ 45 000 – 90 000
Antoine Pesne (1683 Paris - 1757 Berlin)
Bildnis von König Stanislaus I. Leszczynski von Polen, Herzog von Lothringen und Bar
Halbfigur-Bildnis des Königs als Feldherr in einem Harnisch ohne jegliche Abzeichen seiner Königswürde, seine rechte Hand auf das obere Ende eines Marschallstabes gelegt. Während der Körper fast ganz im Profil geschildert wird, wendet er den Kopf zu seiner linken Seite, der ruhige Blick ist auf den Betrachter gerichtet. Augenfällig wird eine Reihe von Orden gezeigt, die der König selbst trägt, bzw. die hinter seinem Rücken auf einem mit rotem Stoff bezogenem Gestell präsentiert werden: Der obere Stern ist der des 1698 von Zar Peter I. von Russland gestifteten Andreasordens; der darunter ist der 1735 von Herzog Karl Friedrich Anton von Holstein-Gottorf gestiftete Orden der Heiligen Anna; das zugehörige Kleinod trägt Stanislaus am roten Halsband; das blaue Schulterband dürfte als Schärpe zum polnischen Orden des Weißen Adlers gehören (1705 von König August dem Starken gestiftet); außerdem trägt er als kleines Ordenskreuz an roter Schleife den Orden des Heiligen Ludwig (gestiftet 1693 durch Ludwig XIV), verliehen wohl 1725, als seine Tochter Maria Leszczynska mit Ludwig XV. vermählt wurde. Entstanden ist das Gemälde wohl 1735/36, nachdem König Stanislaus I. 1734 aufgrund des Polnischen Erbfolgekriegs Zuflucht beim preußischen König Friedrich Wilhelm fand und bevor er 1736 Herzog von Lothringen und Bar wurde. Augenfällig an diesem Porträt ist die große Ähnlichkeit des Bildtypus zum berühmten, vielfach rezipierten, letzten von Pesne nach der Natur gemalten Bildnis von Friedrich II. als Kronprinz von 1739 in der Berliner Gemäldegalerie (Staatl. Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Inv.-Nr. 489). In den beiden 1958/60 erschienenen Pesne-Werkverzeichnissen sind nur zwei Bildnisse des polnischen Königs dokumentiert: ein großes Kniestück von 1736 (im Schloss Charlottenburg) und ein verschollenes Porträt, das 1779 auf einer Auktion in Hamburg versteigert wurde. Bisher offen bleiben muss, ob es mit letzterem identisch ist. Öl/Lwd.; Verso auf der Lwd. eine alte (wohl später nachgezogene) Inschrift "Peint à Berlin (...)t Pesne Berlin an 17(..)", die letzten beiden Ziffern der Jahreszahl fehlend. 82 cm x 66 cm. Rahmen.
Beigefügt: Gutachten von Prof. Dr. Helmut Börsch-Supan, Berlin, 25.04.2023.
Oil on canvas. Accompanied by an expertise from Professor Dr. Helmut Börsch-Supan, Berlin, 25th of April 2023.
Adresse der Versteigerung |
Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH Große Str. 1 29691 Ahlden(Aller) Deutschland | ||||||||||||||
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Vorschau |
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Telefon | +49 5164 80100 | ||||||||||||||
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