Karel Appel. Orange Bird

Schätzwert
€ 120 000 – 150 000
AuktionsdatumClassic
05.06.2024 18:00UTC +02:00
Gebotsannahme für diese Auktion geschlossen
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Auctioneer
VAN HAM Kunstauktionen GmbH
Veranstaltungsort
Deutschland, Köln
ID 1220319
Los 9 | Karel Appel. Orange Bird
APPEL, KAREL
1921 Amsterdam - 2006 Zürich

Titel: Orange Bird.
Datierung: 1958.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 80 x 100cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten rechts: K. appel '58.
Rahmen/Sockel: Rahmen.


Provenienz:
- Martha Jackson Gallery, New York (Aufkleber)
- Galerie Lambert Tegenbosch, Heusden (Aufkleber)
- Privatsammlung Belgien

- Vögel sind ein wiederkehrendes Motiv in Appels Oeuvre und symbolisieren für den Künstler uneingeschränkte Freiheit
- Frühes, expressives Werk das mit pastosem Pinselduktus die Grenzen zwischen Figuration und Abstraktion auslotet
- Vom Mitbegründer der berühmten Künstlergruppe CoBrA
- Zum Zeitpunkt der Entstehung wurde Appels Kunst bereits international gefeiert

Gewaltvolle Gestik
Der niederländische Maler, Grafiker und Bildhauer Karel Appel erlangt weltweite Bekanntheit als Avantgardist der Nachkriegszeit und Gründungsmitglied von CoBrA, eine Künstlergruppe abstrakter Ausrichtung, die 1948 in Paris gegründet wird.
In Entsprechung der vorherrschenden abstrakten Tendenzen, vom Surrealismus und der Art brut beeinflusst, steht der vordergründige Ausdruck der Imagination im Zentrum von Appels künstlerischer Auseinandersetzung. Bestimmend für seinen Stil ist eine an der Kunst von Picasso, Matisse und Dubuffet angelehnte unmittelbare, urwüchsige Darstellungsform. Die von massiven Umwälzungen bestimmte Zeit verlangt nach der direkten, unvermittelten Umsetzung des Unterbewussten ohne die Intervention eines reflektierenden, rationalisierenden Bewusstseins. Trotzdem äußert sich das aus einem existenziellen Bedürfnis nach geistiger Freiheit aufkommende Abstraktionsbemühen nicht in einer kategorischen Ablehnung von Gegenständlichkeit. Vielmehr verwendet Appel immer Formen, die auf Gegenständen basieren. Dennoch vollzieht sich in seinem Oeuvre die Auflösung der Grenzen des Gegenstands zugunsten einer stark emotionalen Qualität, die direkt aus dem malerischen Tun, der spontanen Einwirkung auf die Materie der Farbe, der Bewältigung der Malmasse, entspringt. In seinen Kompositionen tritt die Figuration in ein spannungsvolles Wechselspiel mit dem reinen Rhythmus der Malerei, der sich mitunter in einer gewaltvollen Gestik entlädt.

"Orange Bird"
Die "Gestalt" des Vogels im Gemälde "Orange Bird" ergibt sich kraftvoll aus dem schöpferischen Schwung des urgewaltigen Duktus, mit dem Appel seine Leinwand überzieht. Die Bildfläche ist keinem Kompositionsprinzip unterworfen und kaum organisiert, erscheint stattdessen wie ein orchestriertes Chaos, wild und ungestüm mit Farbflecken besetzt. Die modellierende Kraft des Pinsels strukturiert die Oberfläche, hinterlässt Tropfen, Schlieren, pastose Furchen. Der Körper des Tieres entsteht als dichte Konzentration von Rottönen und hebt sich vom dunklen Hintergrund als dynamischer Bogen hervor wie ein lodernder Schweif vor düsterem Himmel. Die apokalyptische Assoziation ist durchaus berechtigt, hat Karel Appel doch selbst sein Wirken in engen Bezug zu einer "barbarischen Zeit" gesetzt. Wie die Auferstehung aus den Ruinen verbildlicht das Motiv des Aufstiegs hier Aggressivität und Brutalität als überlebensnotwendige Schaffenskraft. Die geballte Entäußerung von roher, kreativer Energie in Appels Werk kann vor dem Hintergrund der erlebten kriegsbedingten Zerstörung als Befreiungsschlag und Lebensbekenntnis betrachtet werden.
Das Gemälde "Orange Bird" fällt in eine Werkphase, in der Appel die größten Erfolge erzielt. 1953 gelingt ihm der internationale Durchbruch als seine Werke auf der Biennale von São Paulo gezeigt und mit dem Großen Preis der Malerei ausgezeichnet werden. Öffentliche Aufträge untermauern ferner seine internationale Reichweite. So entsteht etwa 1951 ein bedeutendes Fresko für das Stedelijk Museum in Amsterdam und 1959 ein Wandbild für das UNESCO-Gebäude in Paris. Appel nimmt zudem 1959 und 1964 an der documenta in Kassel teil
.
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