Paar prachtvolle Deckelvasen mit Schneeballen und Vogelzier

Los 23
13.11.2019 14:00UTC +01:00
Classic
Verkauft
€ 24 000
AuctioneerVAN HAM Kunstauktionen GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Köln
Aufgeld29%
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ID 252369
Los 23 | Paar prachtvolle Deckelvasen mit Schneeballen und Vogelzier
Schätzwert
€ 8 000 – 10 000
19. Jahrhundert Modell J.J. Kaendler.

Porzellan, farbig staffiert. Großer, Balusterförmiger Korpus über eingeschnürtem Rundfuß montiert. Wandung allseitig
mit plastischen Schneeballblüten belegt und mit aufbossierten, umlaufenden Ranken,
Blättern und Blütenbällen dekoriert. Ein weißer Kakadu und ein roter Ara sitzen auf den
Zweigen an der Vasenschulter. Auf dem Standfuß hockt ein kleiner gelber Kanarienvogel im
Nest. Deckel mit aus Ranken geformtem Griff, drei Blütenbällen und zwei gelben
Singvogelfiguren. Höhe 50cm.
Schwertermarke. Zustand C.
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

Literatur:
- Walcha, Otto: Meißner Porzellan, Dresden 1973; Zur Manufaktur im Siebenjährigen Krieg s. S.143f.
- Pietsch, Ulrich (Herausgabe): Die Arbeitsberichte des Meissener Porzellanmodelleurs Johann Joachim Kaendler 1706-1775, Leipzig 2002, S.62.
- Pietsch, Ulrich & Banz, Claudia (Herausgabe): Triumph der blauen Schwerter - Meissener Porzellan für Adel und Bürgertum 1710-1815, Ausstellung-Katalog Staatliche Kunstsammlungen Dresden 2019, Leipzig 2010, S.347, KatalogNr.411.

"Ein Coppgen Ebenfalls zu diesem Schnee Ball förmigen Service gehörig sammbt den darzu gehörigen Blühten und Blättern in Thon poußiret"
Die Idee, Porzellangegenstände über und über mit kleinen weißen Schneeballblüten zu besetzen, kam Johann Joachim Kaendler erstmals im Jahr 1739. Er probierte die Technik an einem Kaffee- und Teeservice aus. In seinen Arbeitsberichten für den Monat Mai finden sich fünf Einträge, in denen er die Entwürfe zu zwei Kannen, einer Spühlkumme und einem Koppchen mit Unterschale beschreibt. In den Folgejahren entwarf Kaendler diverse Vasenmodelle, für die er sich dieser aufwändigen und kostspieligen Methode bediente. Jedoch konnte sich nur ein kleiner, ausgewählter Kreis die prunkvollen und überaus repräsentativen Aufsatzvasen leisten.
Zu den bekanntesten Liebhabern der Schneeballen-Vasen gehörte wohl Friedrich II. von Preußen. Der 'Alte Fritz' begann bereits in den 1740er Jahren Porzellan bei der Manufaktur in Auftrag zu geben. Während der Besatzung Sachsens im Siebenjährigen Krieg wuchs seine Begeisterung für das Meissener Porzellan und als die Preußischen Truppen abzogen, erleichterte er das Warenlager der Manufaktur um große Mengen. Darunter befanden sich auch sogenannte "Camin Aufsatz größte Sorte Schneeball Blüten". Weitere Schneeballen-Vasen, die er nie bezahlte, bestellte er für das Neue Palais in Potsdam, wo sie bis heute in der "Fleischfarbenen Kammer" besichtigt werden können
Adresse der Versteigerung VAN HAM Kunstauktionen GmbH
Hitzelerstr. 2
50968 Köln
Deutschland
Vorschau
13.11.2019 – 13.11.2019
Telefon +49 221 92586215
Fax +49 221 92 58 62 4
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