ID 1517275
Los 1816 | Paul Klee
Schätzwert
€ 18 000 – 36 000
(1879 Münchenbuchsee - 1940 Muralto)
"Kind (große Fassung)". Originaltitel
Filigran schraffierte, schwebende, sich überschneidende Flächen, die eher wie Häuser anmuten, werden durch Striche zu einem netzartigen Konstrukt verbunden, das durch die Einzeichnung einer Augen- und Nasenandeutung zu einem vogelähnlichen menschlichen Geschöpf mutiert. Dieses Motiv schuf Klee in zwei Varianten, die kleine Fassung (38/1930, U4) wurde mit Bleistift ausgeführt und fungiert als Vorstudie für die hier vorliegende, große Fassung, die ein bemerkenswertes Zeugnis von Klees künstlerischem Spiel zwischen Figuration und Abstraktion darstellt. Paul Klee, der einer der bedeutendsten, deutschen Künstler der Avantgarde vom Expressionismus bis zur abstrakten Kunst darstellt, stammte aus einem äußerst musischen Haus, entschied sich aber für eine künstlerische Laufbahn: Er ging 1898 nach München, wo er zunächst eine private Kunstschule besuchte, bis er 1900 in der Klasse von Franz von Stuck an der Akademie aufgenommen wird, die er aber nach einem Jahr bereits wieder verließ, da sie ihm zu konservativ und wenig fördernd erschien. Nach einer Italienreise kehrte er 1902 nach Bern zurück und bildete sich autodidaktisch weiter, wobei er bereits seit 1898 Tagebuch führte, in dem er seine Eindrücke und künstlerischen Ideenskizzen festhielt. 1905 folgte eine Reise nach Paris, auf der er die französische Kunst kennenlernte, und sich anschließend wieder in München niederließ. Während er anfänglich zumeist grafisch tätig war, brachten ihn die Werke von Vincent van Gogh und Paul Cézanne dazu, sich vermehrt mit der Malerei auseinanderzusetzen. 1911 machte er Bekanntschaft mit den Protagonisten des Blauen Reiters und 1912 lernte er auf einer Parisreise Robert Delaunay kennen, dessen Arbeiten ihn nachhaltig beeindruckten. Im April 1914 unternahm er zusammen mit August Macke und René Moillet eine Reise nach Tunis, auf der er sein Farbempfinden weiterentwickeln konnte und eine Reihe folgenreicher Aquarelle mit einer autonomen Bildkonstruktion, aber belebt durch gegenständliche Zeichen schuf. 1920 wurde Klee an das neugegründete Staatliche Bauhaus in Weimar berufen, wo er theoretischen Unterricht seiner bildnerischen Formlehre hielt. Neben seiner Lehrtätigkeit am Bauhaus 1920-1931 entsteht ein vielschichtiges Werk mit herausragender Erfindungsgabe von Materialien und Techniken und einer thematischen Vielfalt und gedanklichen Tiefe, die Maßstäbe setzte. 1931 wechselt Klee an die Düsseldorfer Akademie, im Zuge dessen ihm der dortige Kunstverein eine große Werkschau widmet. Nach der Machtübernahme des NS-Regimes wird Klee 1933 fristlos entlassen und kehrt nach Bern zurück, wo er erst 1937 seine künstlerische Arbeit wieder aufnimmt. Sein Spätwerk ist geprägt von kalligrafischen Zeichen und gedämpften Farbfeldern, wobei in der Komposition wieder Assoziationen des Musikalischen anklingen, das bis zuletzt sein Schaffen durchwirkt. Federzeichnung/Papier. L. ob. sign.; R. u. dat., Werknr. und betitelt "1930 U.5. Kind (große Fassung)". Verso Etikett der Martha Jackson Gallery, New York, sowie weitere Bez. und Etikett. Wvz. Grohmann 39/1930 (105 U 5). 46,5 cm x 60,8 cm. Rahmen.
Provenienz: Curt Valentin Gallery, New York; Martha Jackson Gallery, New York; Sale Christie's, New York, 08.11.1995, Lot 283; Sale Sotheby's, New York, 05.11.2004, Lot 320.
Ausstellungen: Kunsthalle Basel, Gedächtnisausstellung Paul Klee, 1941, Nr. 106.
Baltimore, University of Maryland Art Gallery; Chicago, The Finch College Museum of Art; Buffalo, Albright Knox Art Gallery, The Private Collection of Martha Jackson, 1973-74, Nr. 130.
Lit.: Will Grohmann, Paul Klee - Handzeichnungen II 1921-1930, Müller & Kiepenheuer Verlag Bergen II, um 1945, 39/1930 U5, Abb. Nr. 63.
Pen and ink drawing on paper. Signed. Inscribed with year 1930, work no. U.5. and title.
| Künstler: | Paul Klee (1879 - 1940) |
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| Kategorie des Auktionshauses: | Gemälde |
| Künstler: | Paul Klee (1879 - 1940) |
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| Kategorie des Auktionshauses: | Gemälde |
| Adresse der Versteigerung |
Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH Große Str. 1 29691 Ahlden(Aller) Deutschland | ||||||||||||||
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| Telefon | +49 5164 80100 | ||||||||||||||
| Aufgeld | 25.0 | ||||||||||||||
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