Pseudo-Blesius ("Meister der Münchner Anbetung/Master of the Munich Adoration") (attr.)

Los 931
13.11.2024 10:00UTC +01:00
Classic
Verkauft
€ 50 000
AuctioneerNagel Auktionen GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Stuttgart
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ID 1316663
Los 931 | Pseudo-Blesius ("Meister der Münchner Anbetung/Master of the Munich Adoration") (attr.)
Schätzwert
€ 60 000 – 70 000
Antwerpen, tätig/active um 1520
110 x 70 cm
Die Anbetung der Heiligen Drei Könige. Öl/Holz, rückseitig parkettiert.
Alte fränkische Privatsammlung. Zuordnung durch Dr. Walther Bernt.
Für die typische nördliche Landschaftsmalerei der beginnenden Renaissance, also am Übergang zum 16.Jh., stehen heute besonders drei niederländische Maler: Joachim Patinier, Lucas Gassel und Herri met de Bles (Dinant um 1490/1510 - Antwerpen 1566).
Erstaunlicherweise galt auch unsere Anbetung der Könige in der Sammlung lange Zeit als Werk des Herri met de Bles. Die Zuschreibung basierte auf dem Vergleich zu einer Anbetungsgruppe in der Pinakothek München, das auf der Tafel mit „Henricius Blesius fecit“ signiert war, und folglich mit einigen weiteren Anbetungstafeln auch dem Herri met de Bles zugeschrieben worden war. 1911 stellte sich diese Signatur als falsch, bzw. später hinzugefügt heraus und Max J. Friedländer bündelte daraufhin alle in diesem Zusammenhang bekannten Anbetungsgruppen unter dem Notnamen „Pseudo-Blesius“.
Wie bei den meisten Anbetungen der „Pseudo-Blesius“-Gruppe findet die Szenerie unmittelbar vor dem ruinösen Mittelschiff einer Kirche statt, Dach, Ost - und Westwand fehlen und geben nach hinten den Blick frei auf eine kleine quirlige Stadtkulisse, umrahmt von felsigen Bergen. Das kostbar ausgeschmückte offene Portal zeigt auf der Linken vergoldete Kapitelle und eine, zwischen die Säulen eingestellte, ebenfalls vergoldete Figur des Ritterheiligen Georg. Die Hauptfiguren der Könige, der Maria und des Joseph, selbst das Christuskind sind in den Körpern deutlich überlängt, die Haltungen der Figuren elegant „getanzt“, überall glitzert Goldenes, - eine Kunstkammerkulisse mit Figuren.
Anzunehmen ist, dass es sich hier, wie bei den meisten Tafeln dieser Gruppe um Mitteltafeln eines Triptychons handelte, deren Flügel heute, wie in unserem Falle, leider verloren sind.
Adresse der Versteigerung Nagel Auktionen GmbH
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