ID 1237499
Los 123 | Schrank
Schätzwert
€ 6 000 – 8 000
Nussbaum, schwarz-weißer Marmor. Vorne auf gedrückten Kugelfüßen, rückwärtig Klotzfüße. Zweitüriger Korpus mit gesprengtem Dreiecksgiebel. Front und Seiten kassettiert. Dekor mit Relieftafeln (Personifikationen, Schwäne, Chimären) und Marmorplaketten. Unter Verwendung alter Teile des 17. Jhs., rest., besch. 217 x 176 x 45 cm.
Etikett "Sammlung Figdor 1".
Literatur: Stegmann, H(ans), Die Holzmöbel der Sammlung Figdor (I), in: Kunst und Kunsthandwerk X (1907), S. 121-170, hier: S. 151 u. Abb. 25 - Friedländer, Max J./Falke, Otto von [Hrsg.], Die Sammlung Dr. Albert Figdor, Wien (Band 1,2): Möbel. Berlin 1930, Nr. 614.
Provenienz: "Kloster von Aloste, Frankreich" - 1907 Sammlung Figdor Wien - Auktion Sammlung Dr. Albert Figdor Wien (11.-13.06.1930 Wien), lot 614 - seither im Besitz der Familie.
Der Dekor mit Relieftafeln und Marmorplaketten ist charakteristisch für Behältnismöbel der Spätrenaissance der Île-de-France: vgl. Beispiele im Louvre Paris (Inv.Nrn. OA 6251 A oder OA 268) oder im Musée des Arts décoratifs Paris (Inv.Nr. GR 801). Typologisch handelt es sich hier stets um Aufsatzmöbel mit architektonisch gegliederten Fronten. Vgl. auch Hinton, Jack, Des Meubles daprès Jean Goujon? Le mobilier français du XVIIe siècle-formes et interprétation, in: Revue de lart, no. 164, (2009-6), S. 37-46 mit Abb. Vorliegender Schrank wurde mit großer Wahrscheinlichkeit im späten 19. Jh. unter Einbeziehung von renaissancezeitlichen Relief- und Marmortafeln verfertigt.
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