Antipodeans

Antipodeans (wörtliche Übersetzung "Die Antipoden"), eine Gruppe australischer Künstler, die 1959 in Melbourne gegründet wurde, positionierte sich gegen die damals vorherrschende Strömung des abstrakten Expressionismus. Ihr Ziel war es, die Bedeutung der figurativen Malerei hervorzuheben. Die Gruppe bestand aus sieben Künstlern und einem Universitätsdozenten für bildende Kunst, Bernard Smith, der auch als ihr Vorsitzender fungierte.

Ihr „Antipodean Manifesto“ kritisierte die unkritische Übernahme der abstrakten Kunst, insbesondere des amerikanischen abstrakten Expressionismus. Das Manifest betonte die zentrale Bedeutung des Bildes und Symbols in der Kunst, die auf gemeinsamen Erfahrungen von Künstler und Publikum basieren sollte. Es war eine Reaktion auf eine Wanderausstellung des Museum of Modern Art, die abstrakten Expressionismus aus Amerika präsentierte und international großen Erfolg erzielte.

Trotz einiger Kritik am Manifest, das von einigen lokalen Künstlern und Kritikern als konservativ angesehen wurde, fand die Gruppe internationale Anerkennung. Ihre Werke wurden später in einer Ausstellung 1961 in der Whitechapel Gallery in London gezeigt. Dies galt als Bestätigung, dass die zeitgenössische australische Malerei eine eigene nationale Identität hatte.

Die Antipodeans waren eine taktische Intervention in der Nachkriegsdebatte der Kultur und vertraten die Ansicht, dass der Künstler bedeutende Bilder und Narrative für ein "junges Land, das noch seine eigenen Mythen schaffen muss" kreieren sollte. Sie waren fest dem modernen figurativen Bild verpflichtet.

Für Kunstliebhaber und Sammler bietet die Geschichte der Antipodeans einen faszinierenden Einblick in eine Zeit, in der die australische Kunstszene von leidenschaftlichen Debatten und kreativer Diversität geprägt war.

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