Ästhetizismus

Der Ästhetizismus, eine Kunst- und Literaturströmung, entstand in England zwischen 1860 und 1900 und dauerte in der Literatur bis etwa 1920. Diese Bewegung stellte das Schöne in den Mittelpunkt und verabsolutierte es gegenüber anderen Werten wie Ethik, Erkenntnis, Religiosität und sozialen Aspekten. Der Ästhetizismus wurzelte in der Romantik und beeinflusste maßgeblich die Literatur der Décadence, den Symbolismus und den Impressionismus. Zu den hervorragenden Vertretern dieser Epoche gehörten unter anderem Oscar Wilde, Gustave Flaubert, Stephane Mallarmé und Gottfried Benn.

In der Literatur zeichnete sich der Ästhetizismus durch eine Fokussierung auf ästhetische Kriterien über politische, moralische und religiöse Maßstäbe aus. Werke wie "Das Bildnis des Dorian Gray" von Oscar Wilde und "Madame Bovary" von Gustave Flaubert sind Beispiele für diese Strömung. In der bildenden Kunst sind Künstler wie Dante Gabriel Rossetti und Edward Burne-Jones sowie die architektonischen Werke von Otto Wagner, beispielsweise die Pavillons der Stadtbahnstation Karlsplatz, hervorzuheben.

Der Ästhetizismus sah die Kunst als das einzig sinnvolle Gegengewicht zum aufkommenden Nihilismus und beeinflusste die gesamte Lebenshaltung seiner Vertreter. Dieses philosophische Konzept fand in der Literatur seine Umsetzung in der "absoluten Dichtung" und den "statischen Gedichten". Der Begriff L'art pour l'art, Kunst um der Kunst willen, resultiert aus dem Weltbild des Ästhetizismus.

Für Sammler und Experten in Kunst und Antiquitäten bietet der Ästhetizismus einen faszinierenden Einblick in eine Epoche, in der das Schöne und Ästhetische als höchster Wert galt. Um über neue Produktverkäufe und Auktionsereignisse, die mit dem Ästhetizismus in Verbindung stehen, informiert zu bleiben, können Sie sich für unsere Newsletter anmelden. Diese Abonnements bieten Ihnen aktuelle Informationen und bleiben dabei fokussiert auf das Thema Ästhetizismus.