лили орсаг (1926 - 1978)
Lili Orszag, mit bürgerlichem Namen Lívia Éva Oesterreicher, ist eine ungarische Künstlerin, Grafikerin und Designerin.
Als junges Mädchen wurde sie 1944 gezwungen, in einer Ziegelfabrik im Ghetto zu arbeiten, aus dem das Nazi-Regime jüdische Familien vertrieben hatte. Dies hinterließ eine so tiefe Wunde in der Seele der 17-Jährigen, dass sie lange Zeit nichts anderes malen konnte als Ziegelwände.
Nach dem Krieg studierte sie an der Ungarischen Akademie der Schönen Künste und arbeitete von 1950 bis zu ihrem Tod als Designerin für das Staatliche Puppentheater. Zur gleichen Zeit begann Lili Ország zu malen. Die immer wiederkehrenden Motive in ihrem Werk sind die alte, historische Vergangenheit, materielle und geistige Überreste und Fragmente vergangener Kulturen, zerstörte Städte, die nicht mehr existieren, und Mauern, die für Enge, Einsamkeit und Angst stehen. Zwischen 1973 und 1978 schuf Orszag die Serie Labyrinthe, die den Höhepunkt ihrer Arbeit darstellt.