Dokumentarfotografie 19. Jahrhundert


Lewis W. Hine war kein Künstler im herkömmlichen Sinne, sondern ein Fotograf und sozialer Dokumentarfotograf, der seine Kamera als Werkzeug für soziale Veränderungen einsetzte. Am bekanntesten ist er für seine Arbeiten aus dem frühen 20. Jahrhundert, in denen er die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kindern in den Vereinigten Staaten dokumentierte.
Hines Fotografien trugen maßgeblich zur Änderung der Kinderarbeitsgesetze in den Vereinigten Staaten bei, und seine Bilder wurden als Beweismittel in Gerichtsverfahren und Kongressanhörungen verwendet. Er war davon überzeugt, dass die Fotografie ein wirkungsvolles Instrument für soziale Reformen sein konnte, und er nutzte seine Kamera, um auf die Ungerechtigkeiten und Nöte der amerikanischen Arbeiterklasse hinzuweisen.
Neben seiner Arbeit als Fotograf war Hine auch als Lehrer tätig und setzte sich für die Kunst ein. Er unterrichtete an der Ethical Culture School in New York City, wo er seine Schüler dazu ermutigte, die Fotografie als Mittel des sozialen Kommentars zu nutzen.
Hines Vermächtnis als Fotograf und sozialer Aktivist inspiriert weiterhin Generationen von Künstlern und Verfechtern sozialer Gerechtigkeit. Seine Fotografien gelten als wertvolles historisches Zeugnis des Lebens im frühen 20. Jahrhundert, und sein Engagement für den Einsatz der Kunst als Mittel des sozialen Wandels bleibt ein eindrucksvolles Beispiel für die Rolle, die Künstler bei der Gestaltung der Gesellschaft spielen können.


August Sander war ein deutscher Fotograf. Er gilt als einer der wichtigsten und für die Porträtgeschichte einflussreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Mit seinem Werk Menschen des 20. Jahrhunderts schuf er ein „epochemachendes“ Fotoprojekt. Seine Bilder sind vornehmlich der dokumentarisch-sachlich-konzeptuellen Fotografie zuzuordnen.


Alfred Stieglitz war ein US-amerikanischer Fotograf, Galerist und Mäzen. Er war eine der wichtigsten Personen, die der amerikanischen Öffentlichkeit Einflüsse der europäischen Avantgarde auf die amerikanische Kunst präsentierten. Dazu nutzte er seine Tätigkeit als Herausgeber der Zeitschrift Camera Work, mit der er die Fotografie fördern und sie als Kunstform legitimieren wollte. Darüber hinaus war er Direktor der berühmten „Galerie 291“ sowie danach der „Intimate Gallery“ und „An American Place“. Sowohl in der Zeitschrift als auch den Galerien präsentierte er viele der herausragendsten Fotografien seiner Zeit.