Straßenphotographie Schweiz


Robert Frank war ein schweizerisch-amerikanischer Fotograf, Filmregisseur und Kameramann. Mit The Americans (1958) revolutionierte er die Ästhetik des Fotobuchs, es zählt daher zu den einflussreichsten Bildbänden des 20. Jahrhunderts. Ein Jahr darauf erweiterte er den darin angewandten Stil auf Dokumentarfilme, was auch als der Beginn des Independent-Films gilt. Später folgten experimentelle Fotomontagen. Frank hat laut Juri Steiner «einen völlig eigenständigen, subjektiven und sozialkritischen Stil einer poetisch-dokumentarischen Fotografie entwickelt, die die Amerikaner als „snapshot aesthetic“ bezeichnen».


Beat Streuli ist ein Schweizer Fotograf und ein Video- sowie Installationskünstler.
Das zentrale Motiv des Künstlers ist der Mensch im öffentlichen Raum einer Großstadt. Seine Fotos oder Videos stellen städtische, meist junge Individuen dar, die er, einer Schnappschussfotografie gleich, aus einer Menge von Passanten „herausfotografiert“. Durch den zentrierten Bildausschnitt auf den Oberkörper oder das Gesicht und den Schärfeabfall der Umgebung betont der Künstler die Mimik des Dargestellten. Das verwendete Teleobjektiv hat zur Folge, dass dem Betrachter die fotografierten Personen in unmittelbarer Nahsicht gezeigt werden. Das "Heranzoomen" ist bei Streulis Fotografien somit kompositorisches und fotogestaltendes Mittel. Zugleich enthebt er dadurch die fotografierten Personen ihrer alltäglichen und anonymen Umgebung und ermöglicht durch das Kriterium der Auswahl eine individuelle Betrachtungsweise und Bildwirkung.


Sabine Weiss ist eine Schweizer Künstlerin und Fotografin, die durch ihre Straßenfotografie und Porträts bekannt wurde. Sie zog 1942 nach Zürich, um bei Hans Finsler Fotografie zu studieren, wo sie ihren späteren Ehemann, den amerikanischen Künstler Hugh Weiss, kennenlernte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg zog Weiss nach Paris und begann als freischaffende Fotografin zu arbeiten. Sie schloss sich der humanistischen Fotobewegung an, die das tägliche Leben der Menschen in den Städten festhalten wollte. Die Fotografien von Weiss konzentrierten sich häufig auf Arbeiterviertel, Straßenszenen und das Leben von Kindern. Ihre Fotografien waren bekannt für ihre Sensibilität und ihr Einfühlungsvermögen sowie für ihren ausgeprägten Sinn für Komposition und den Einsatz von Licht.
Weiss' Werke wurden während ihres gesamten Lebens häufig ausgestellt und sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, darunter 1955 den Niepce-Preis und 1995 den Grand Prix National Photography Award. Ihre Fotografien wurden von bedeutenden Museen und Institutionen in aller Welt gesammelt, darunter das Museum of Modern Art in New York, das Victoria and Albert Museum in London und die Bibliothèque Nationale de France in Paris.