Deutscher Meister

Lot 1281
14.05.2025 16:00UTC +02:00
Classic
AuctioneerNagel Auktionen GmbH
Event locationGermany, Stuttgart
Buyer Premium29,5%
ID 1421215
Lot 1281 | Deutscher Meister
Estimate value
€ 4 000 – 6 000
Um 1600
45,5 x 35 cm
Schmerzensmann. Brustbild. Öl/Holz, Inschrift oberhalb des Kopfes mit Datierung 1512.
Süddeutsche Privatsammlung. Die sogenannte Dürerrenaissance oder Zweite Dürerzeit beschreibt in der deutschen Kunstgeschichte die Zeit um 1600. Maler wie Georg Gärtner, Joris Hoefnagel, Daniel Fröschel und vor allem Hans Hoffmann (1530 - 1591 ) prägten einen Mal- und Zeichenstil, der sich vor allem an den deutschen Altmeistern der Spätgotik und Frührenaissance (ca. 1470 - 1530 ), wie Albrecht Dürer und Lucas Cranach orientierte. Die besten von ihnen arbeiteten für den kaiserlichen Hof in Prag (Rudolf II. ) und waren letztendlich auch maßgebliche Vertreter der internationalen Prager Schule.
Die vorgestellte Tafel mit dem Brustbild eines Schmerzensmannes lehnt sich an einige Versionen Hans Hoffmanns an, hier besonders die Varianten im Suermondt-Museum Aachen und in der Nationalgalerie Prag. Allerdings zeichnen sich diese Kompositionen immer durch „Assistenzfiguren“ von mehreren Schergen aus, die hier die Halbfigur des Christus mehr oder weniger umringen, gewissermaßen immer als Gruppe (stellenweise mit stark karikativen Zügen) gegeben werden. Auch im Kunsthandel der letzten Jahre sind immer wieder vier Varianten dieser Gruppenkomposition zu finden, die allesamt dem Nürnberger Hans Hoffmann (1530 - 1591 ) zugeschrieben werden und nur in den Maßen wesentlich voneinander abweichen. Nicht unwichtig, beim Vergleich unserer Tafel, ist die verschiedene Neigung des Christuskopfes, die ein gemeinsames Vorbild aus Grafik, Zeichnung oder Malerei der Zeit um 1500 ausschließt. Möglicherweise könnte der Holzschnitt „Ecce Homo“ von Hans Schäufelein von 1523 (Bartsch 41/Hollstein 17) eine Vorlage für unser Gemälde gewesen sein.
Materialbefund unserer Eichenholztafel ( möglicherweise die Rückseite nachträglich bearbeitet und abgefast ) und Altersspuren (dichtes, authentisches Sprungnetz) weisen die Tafel mindestens in die Zeit des frühen 17.Jh..
Ob die nur fragmentarisch lesbare Inschrift, die sich wohl auf die Schenkung der Tafel von Crescentia Rieter an ihren Ehemann Willibald Pirckheimer bezieht und mit einer Jahresangabe von 1512 endet, zeitlich unmittelbar zur Ausführung des Christuskopfes gehört, war nicht nachzuweisen.
Address of auction Nagel Auktionen GmbH
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Germany
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