ID 898
Lot 9 | GROSSE MUSEALE EISENSKULPTUR EINES THRONENDEN BODHISATTVA MIT DATIERUNG 1521
Estimate value
€ 24 000
Eisen
China
Ming-Dynastie, datiert mit 1521
HÖHE 93,6 CM
Sehr seltene und dokumentierte Eisenskulptur, die einen in Lalitasana auf Thron sitzenden Bodhisattva, chines. Pusa, wiedergibt. Das Hoheitliche und perfekt Ausgewogene ist an dieser Darstellung derart bestimmend, daß man sogleich an einen höfisch-kaiserlichen Würdenträger denken würde. Jedoch ist die Gestalt barfüßig und sitzt auf einem Lotuspodest. Diese Skulptur ist in einem Ausstellungskatalog von 1930 abgebildet und als “Buddha” bezeichnet. Ein Buddha sitzt jedoch nicht in Lalitasana und trägt Schmuckketten. Jedoch ist die Abhayamudra (Schutzgewährung) für einen Bodhisattva ungewöhnlich und der introvertierte Ausdruck im Gesicht mit gesenktem Blick einem Buddha zukommend. Siehe rechts oben das direkte Vergleichsstück aus dem Ausstellungskatalog. Sehr ausgewogene Komposition der Falten des bodenlangen Gewandes, die mehr bewegten Linien im feinen Spiel der Falten beeinträchtigen die betont spirituelle Ruhe, die das Bildnis ausstrahlt, überhaupt nicht, lockern nur auf feinfühlige Weise auf. Auf dem durchbrochenen Sockel befindet sich zentral ein florales Emblem sowie beidseitig von dieser eine Inschrift. In dieser teils kaum mehr leserlichen ganz links außen die Datierung 正 德 十 六 年 in vertikaler Abfolge, das letzte Zeichen Nian (Jahr) ist ganz links außen alleine gestellt. Die Periode Zhengde der Ming-Dynastie war von 1506 bis 1521, somit ist das Stück auf das letzte Jahr Zhengde datiert. Diese Eisenskulptur ist publiziert im Katalog der Ausstellung “Anlässlich des 6. Deutschen Orientalistentages im Juni 1930” in Nr. 52 des Wiener Museums MAK (damals Museum für Kunst und Industrie). Der originale Ausstellungskatalog liegt vor. Eine stilistisch klar verwandte Eisenskulptur - gleichfalls ein Bodhisattva - befindet sich im Wiener Museum für Völkerkunde (heute Weltmuseum Wien), Inv. Nr. VKB1. Die Sitzhaltung ist die gleiche, der Gesichtsausdruck sehr ähnlich, auch der Faltenwurf. Nur sitzt der Bodhisattva auf einem Löwen und konnte damit als Manjushri identifiziert werden. Auch diese leicht größere Skulptur trägt Inschrift und Datierung, wurde allerdings etwas früher gefertigt (1488). Im Ausstellungskatalog “4000 Jahre Ostasiatische Kunst”, Krems 1978, ist die Figur in Nr. 217 abgebildet und beschrieben.
Expertise: Wolfmar Zacken
Aus einer Wiener Privatsammlung
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