Rogier van der Weyden (1399/1400 Tournai/Flandern - 1464 Brüssel) Nachfolger, wohl tätig 2. Hälfte 15. bis Anfang 16. Jh.

Lot 1733
AuctioneerKunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
Event locationGermany, Ahlden(Aller)
Buyer Premium25.0%
ID 1465062
Lot 1733 | Rogier van der Weyden (1399/1400 Tournai/Flandern - 1464 Brüssel) Nachfolger, wohl tätig 2. Hälfte 15. bis Anfang 16. Jh.
Estimate value
€ 8 000 – 16 000
Rogier van der Weyden (1399/1400 Tournai/Flandern - 1464 Brüssel) Nachfolger, wohl tätig 2. Hälfte 15. bis Anfang 16. Jh.
Beweinung Christi
Das vorliegende Gemälde basiert auf dem bekannten Gemälde im Mauritshuis in Den Haag, das Rogier van der Weyden und seine Werkstatt vermutlich um 1460-1464 ausführten. Das Andachts- bzw. Altarbild zeigt, wie der vom Kreuz abgenommene Christus von den vier trauernden Marien - der Muttergottes, Maria Magdalena (mit offenem Haar), Maria Salome, Maria Kleophas sowie dem jungen Apostel Johannes, Joseph von Arimathea und Nikodemus beweint wird, die von Trauer ergriffen ihren Tränen freien Lauf lassen. Der Künstler des vorliegenden Gemäldes übernahm zwar die Hauptfigurengruppe von Rogier van der Weyden, wandelte jedoch zugleich die Komposition der Mauritshuis-Beweinung von einem Quer- zu einem Hochformat ab. Hierbei ließ er drei Figuren auf der rechten Bildseite - ein kniender Bischof (?, als Stifter) sowie die beiden stehenden Apostel Petrus und Paulus weg, erweiterte das Gemälde zugleich oberhalb beim Kreuz und der Leiter. Außerdem schilderte er die Landschaft des Hintergrunds deutlich ausführlicher und stellte eine regelrechte kleine Stadt dar. Somit handelt es sich um keine direkte Kopie nach Rogier van der Weyden, sondern um eine durchaus eigenständige Version, vermutlich geschaffen von einem seiner Schüler. Hierauf lässt auch die Landschaft im Hintergrund schließen, wie sie in ähnlicher Weise auch in Werken Rogier van der Weyden zu finden ist. Rogier van der Weyden gilt nach seinem Zeitgenossen Jan van Eyck als einer der bedeutendsten flämischen Maler seiner Zeit und beide waren wichtige Innovatoren in der Einführung und Entwicklung der Ölmalerei. Diese Technik ermöglichte durch fein lasierende Schichtenmalerei eine neue, beispiellose Farbintensität und fließende Pinselführung. Zugleich versetzten sie die Szenen aus der Bibel in ihre und den Betrachtern vertraute Umgebung, vermittelten durch lebensechte Details die Illusion einer realen Welt. Bei Rogier van der Weyden kam zu diesem Naturalismus ein entscheidenes Element hinzu, indem er Emotionen wiedergab - wie in der Mauritshuis-Beweinuung sind auch in diesem Gemälde die Figuren in Gestik und Mimik wahrhaftig, von echter Trauer gerührt, neigen ihre Köpfe, ringen ihre Hände, fassen sich an den Kopf. Öl/Lwd., doubl., im 18./19. Jh. von einer Holztafel auf Lwd. übertragen. 123 cm x 102 cm. Rahmen.
Allgemeine Lit.: Dirk De Vos: "Rogier van der Weyden. Das Gesamtwerk. München 1999, Nr. C5, S. 403-04 (zur Mauritshuis-Beweinung).
Provenienz: Auflösung einer bedeutenden deutschen Privatsammlung - Teil II.
Follower of Rogier van der Weyden (1399/1400 - 1464), active probably second half 15th century or early 16 century. Oil on canvas, relined, transferred in 18th/19th from a panel.
Address of auction Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
Große Str. 1
29691 Ahlden(Aller)
Germany
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