ID 1482450
Lot 4067 | Thomas Lawrence, attr., Frederick Augustus v. York
Weiterführende Info zum Motiv: Nagler schrieb zum Künstler "... Mit Lawrence ging für die englische Kunst ein neuer Stern auf. Man bewundert in seinen Werken die feine Auffassung der Natur, die in seinen Portraiten so sehr anspricht. Dann hatte er einen ausserordentlich feinen Sinn für zarte, schöne Formen, und wie sehr er es verstand, das recht vornehme Wesen, jene Eleganz, jene heitere Lebensweise der englischen Grossen wieder zu geben ...", bereits 1780 bemerkte Daines Barrington [1727–1800] in seinen "Miscellanies" [1781] zur Kunst des jungen Lawrence "... Da ich so vieler Beispiele von früher Geistesreife gedacht habe, so darf ich auch einen Maler Lawrence nicht übergehen, den Sohn eines Gastwirthes zu Devizes in Wiltshire. Dieser Knabe ist jetzt (1780) gegen zehn und ein halbes Jahr alt, aber schon in seinem neunten Jahre copirte er, ohne die geringste Anleitung von irgend jemand, historische Gemälde in einem meisterhaften Style; auch war er ungemein glücklich in eigenen Compositionen, ... Es missglückt ihm selten, in sieben Minuten ein sehr ähnliches Portrait mit ziemlich viel Freiheit und Anmuth zu zeichnen. ...", bezüglich der Malweise wird unser hier vorliegendes Motiv explizit in Naglers Künstlerlexikon 1839 wie folgt erwähnt "... Lawrence konnte sehr rasch arbeiten; wenn er gedrängt ward malte er oft einen Kopf in einem Tage. In der Regel aber liess er sich für einen Kopf sieben bis acht Mal, für eine Hand zwei Mal sitzen. Gewöhnlich fertigte er erst eine vollendete Kreidezeichnung auf die Leinwand, wodurch er sich mit seinem Vorwurf vollkommen vertraut machte. Oft übermalte er dieselbe, oft nahm er auch eine neue Leinwand. Bei dem Ausmalen wich er von der Weise der meisten Maler ab; denn er malte seine Portraits theilweise aus und verband die Theile dann mit der grössten Leichtigkeit. Er vollendete oft den Kopf, ohne Hand an den Hintergrund zu legen, denn er berechnete die Wirkung genau, welche die Tiefe des letztern zum Leben der Fleischtöne haben würde. Wenn der Kopf fertig war, bedurfte es gewöhnlich einer oder zwei Sitzungen, um die Figur mit Kreide oder Kohle zu zeichnen. Einer seiner Zöglinge erhielt hierauf das Gemälde, und dieser füllte Draperie und Hintergrund aus. Lawrence besserte dann das Verfehlte und gab dem Ganzen mit wenigen Pinselstrichen den harmonischen Ton. Nicht selten geschah es, dass Lawrence die Kreidezeichnung eines Kopfes machte, einem seiner Zöglinge die Details beschrieb und ihm auftrug die Zeichnung auf eine andere Leinwand zu übertragen und unmittelbar vor der zur nächsten Sitzung bestimmten Zeit in Farbe zu setzen. Lawrence vollendete dann, mit dem Original vor sich, den Kopf in einer oder zwei Stunden. Das Portrait des Herzogs von York, eine seiner schönsten Arbeiten, wurde in dieser Weise gefertigt. ...".
Künstlerinfo: englischer Maler, Miniaturmaler, Pastellist, Zeichner und Radierer (1769 Bristol bis 1830 London), ab 1772 in Devizes, galt als zeichnendes Wunderkind, das zum Unterhalt der Familie beitrug, ab 1779 in Bath, hier Schüler bei William Hoare (1707–1792), schuf Bildnisse in Oxford, Salisbury und in Weymouth, 1785 erste Versuche mit Historienmalerei in Öl, 1786 Übersiedlung nach London, ab 1787 Studium an der Londoner Royal Academy of Arts bei Sir Joshua Reynolds, 1787 mit vier Damenportraits in der Somerset-House-Ausstellung vertreten, die ihn berühmt machten, portraitierte 1790, 21-jährig Königin Charlotte und ihre Tochter Prinzessin Amalia Sophia Eleanor von Großbritannien, Irland und Hannover, ab 1792 Hofmaler König Georgs III., ab1791 Anwärter und ab 1794 Mitglied der Royal Academy of Arts, 1814 Aufenthalt in Paris, 1815 durch Prinzregent Georg August Friedrich [ab 1820 König Georg IV. von Großbritannien und Irland] zum Ritter ernannt, schuf 1818 im Auftrag des Prinzregenten Portraits der Teilnehmer des Aachener Monarchenkongresses in Aachen und danach Portraits der regierenden Königshäuser in Wien und 1819 in Italien [Rom], 1820 Wahl und bis 1830 Präsident der Royal Academy, 1822 Fellow der Royal Society, 1825 schuf er im Auftrag von König Georg IV. Portraits des französischen Königs Karl X. und dessen Dauphins Louis Antoine d’Artois, Ehrung mit dem Ritterkreuz der Ehrenlegion, Ernennung zum Dr. h.c. der Rechte der Universität Oxford, Mitglied der Akademien Rom, Florenz, Bologna und Venedig, 1827 Ehrenmitglied der National Academy of Design in New York, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Kenneth Garlick, Bénézit, Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Nagler, Schidlof, Foskett, Grant, Waterhouse und Internet.
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