Hélène Bertaux (1825 - 1909) — Auktionspreis
Hélène Bertaux, geboren als Joséphine Charlotte Hélène Pilate, war eine französische Malerin und Bildhauerin, die die Gleichberechtigung mit den Männern erreichte.
Hélène Pilate wurde als Jugendliche in der Werkstatt ihres Stiefvaters Pierre Hébert ausgebildet, wo sie Modelle für Uhren anfertigte und dann regelmäßig Aufträge für kleine dekorative Bronzestücke erhielt. Mit dem Ziel, professionelle Bildhauerin zu werden, schloss sie ihr Studium bei Augustin Dumont (1801-1884) in akademischer Tradition ab. Dank der Unterstützung des Kaiserpaares konnte sie sich als eine der wenigen Frauen auf dem Gebiet der Monumentalbildhauerei einen Namen machen: 1864 schuf sie die Fontaine Herbet für die Place Longueville in Amiens und erhielt im Laufe ihrer Karriere mehrere prestigeträchtige Aufträge für religiöse und öffentliche Gebäude.
Nach ihrem Erfolg und ihrer offiziellen Anerkennung setzt sich Hélène Bertaux für die Gleichstellung von Männern und Frauen in der Kunst ein. Im Jahr 1873 eröffnete Hélène Bertaux ihr erstes Bildhaueratelier und 1879 ein weiteres mit einer Bildhauerschule für Frauen. Ihre Schülerinnen, darunter Clémence-Jeanne Eymard de Lanchâtre (1854-1894) und Jenny Weil (1851-1933), wurden später auf dem Salon mit Preisen ausgezeichnet. Die Gründung der Union der Malerinnen und Bildhauerinnen im Jahr 1881, deren Präsidentin sie von 1881 bis 1894 war, markierte einen neuen Schritt in ihrem Kampf für die Gleichstellung der Geschlechter in der akademischen Ausbildung. Hélène Bertaux wurde das erste weibliche Jurymitglied des Salons und erhielt auf der Weltausstellung 1889 eine Goldmedaille.