ID 1302400
Los 15 | Hanne Darboven. Konstruktionen
Schätzwert
€ 50 000 – 60 000
DARBOVEN, HANNE
1941 München - 2009 Rönneburg

Titel: Konstruktionen.
Untertitel: 54-teilig.
Datierung: 1968.
Technik: Jeweils: Tusche auf kariertem Papier.
Maße: 21 x 28cm.
Bezeichnung: Ein Blatt monogrammiert, datiert und bezeichnet mittig: h.d. 1968 NYC.
Rahmen/Sockel: Jeweils: Rahmen.


Wir danken der Hanne Darboven Stiftung, Hamburg für die freundliche Unterstützung.

Provenzienz:
- Sammlung Kasper König, Berlin (direkt von der Künstlerin)

"Nach ihren Studienjahren (1962-1965) an der Hochschule für bildende Künste Hamburg ging Hanne Darboven auf Anraten ihres Lehrers Almir Mavignier von 1966 bis 1968 nach New York. Bald fand sie dort Kontakt zu den Künstler*innen der Minimal Art und der gerade entstehenden Konzeptkunst und freundete sich vor allem mit Sol LeWitt und Carl Andre an.
Sie begann, auf Millimeterpapier geometrische Zeichnungen und Diagramme anzufertigen, die durch Wiederholung und Reihung sowie achsen-und punktsymmetrische Spiegelungen und Drehungen variieren. Diese Blätter bezeichnete sie als Konstruktionen, ein Begriff, den sie als Synonym für Konzept in den amerikanischen Kontext der Konzeptkunst einführte. Immer wieder äußerte sie, sie habe als Konstruktivistin an der Dekonstruktion des traditionellen Werkbegriffs gearbeitet.
An den seitlichen Rand der geometrischen Zeichnungen schrieb Darboven mit Bleistift zur Gliederung römische Ziffern. Am unteren Rand notierte sie Zahlenfolgen, die das System der Konstruktionen zu erläutern scheinen, die aber letztlich kaum zu entziffern sind und eine Einsicht in die Funktionsweise des Systems verweigern. "In letzter Konsequenz ist es sicher nicht sichtbar zu machen. Letzen Endes bleibt es immer im Verborgenen - bei mir angefangen", schreibt Darboven 1967 in einem Brief.
Mit den Konstruktionen setzte Darbovens lebenslange Tätigkeit des Verwebens von Schreiben und Zählen ein. "Irgendwann habe ich diese Konstruktionen in Zahlen ausgeschrieben, dem Nennwert nach. Und schließlich bin ich auf die Tages-daten gekommen, da man sich ja doch täglich mit dem Sinn oder Unsinn der Dinge beschäftigt." 3 Darboven stellte ihre Konstruktionen erstmals 1967 in der Galerie Konrad Fischer in Düsseldorf aus. Kasper König hatte diese Ausstellung vermittelt. Er lebte seit 1965 in New York und arbeitete von dort aus mit Konrad Fischer zusammen, sah sich nach interessanten Künstler*innen um und empfahl sie für das Galerieprogramm.
Sol LeWitt stellte Kasper König das "German girl" Hanne Darboven 1967 in New York vor. König war begeistert von ihrer Arbeit und empfahl sie dringend an Fischer. Der organisierte schließlich eine Doppelausstellung mit Hanne Darboven und Charlotte Posenenske. Da dies gegen die Vereinbarung verstieß, nur Einzelausstellungen in der Galerie zu zeigen, protestierte Kasper König dagegen per Telegramm. Konrad Fischer antwortete ebenfalls telegrafisch mit der chauvinistischen Bemerkung: "Two-Woman-Show as good as one-man-Show"."

(Ausst.-Kat. 1000... miles to the edge. Schenkung/Donation Kasper König. Museum Ludwig Köln, 11. November 2023 - 17. März 2024).
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