Hans de Jode, Nachfolge

Los 57
AuctioneerKunstauktionshaus Neumeister
VeranstaltungsortDeutschland, München
Aufgeld30%
ID 1466789
Los 57 | Hans de Jode, Nachfolge
Schätzwert
€ 8 000 – 10 000
Hans de Jode, Nachfolge
1630 Den Haag - 1662 o. 1670 Wien
Die Serailspitze in Konstantinopel
R. u. auf sogen. Cartellino bezeichnet "Seraglio del gran Sig". Rücks. auf dem Keilrahmen nummeriert "267 gr.". Öl auf Lwd. 132 x 219 cm. Doubliert. Rest. Stark besch. Rahmen (151 x 236 cm).

Hoch über dem Goldenen Horn thront jener monumentale Bau, der einst als das Zentrum osmanischer Macht und Pracht galt: der Topkapi-Palast. Bereits seit der Hochrenaissance war der Serail-Palast in Istanbul, heute Sitz des berühmten Topkapi-Museums, als Machtzentrum des Osmanischen Reiches von Mythen umgeben. Diese Faszination hat sich bis in die Moderne und Gegenwart erhalten - sei es in Mozarts "Entführung aus dem Serail", 1782 am Wiener Burgtheater uraufgeführt, oder Jules Dassins Thrillerkomödie "Topkapi" aus dem Jahr 1964. Die schiere Größe der Anlage, ihre abweisenden Mauern und das geheimnisumwobene Leben im Inneren beflügelten dabei früh die europäische Imagination.

Vor dieser Kulisse entfaltet sich vorliegendes Gemälde. Es zeigt eine weitläufige Ansicht des Hafens von Konstantinopel, vermutlich vom nördlichen Ufer aus gesehen. Über den Meeresarm hinweg fällt der Blick zunächst auf den ausgedehnten, auf einer baumbesetzten Anhöhe gelegenen Palastkomplex, dem sich rechts jenseits einer kleinen Geländekante noch die Kuppel der Kirche Hagia Irene, sowie ein Minarett der nach 1453 zur Hauptmoschee des Osmanischen Reiches umgewidmeten Hagia Sophia anschließen. Das Ufer zum Goldenen Horn, das von einer Mauer mit Türmchen gesäumt wird, wird von zwei kuppelbekrönten Kiosken mit Arkaden beherrscht, während links an der Spitze der Halbinsel die zwei kleinen, spitzen Türme des sogenannten "Kanonentores" auszumachen sind. Im Vordergrund bietet sich eine friedvolle Hafenszenerie im abendlichen Licht: einige Männer sind mit dem Be- oder Entladen von Schiffen beschäftigt, andere geben sich dem Müßiggang hin. In Aufbau, Farbigkeit wie Lichtführung, der Motivwahl, bis hin zum Cartellino, ist die direkte Bezugnahme zu dem Gemälde von Hans de Jode im Kunsthistorischen Museum in Wien deutlich gegeben.

Provenienz: Stiftung der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha´schen Familie, Herzoglicher Kunstbesitz Schloss Callenberg.

Vgl. das 1659 datierte und fast formatgleiche Gemälde von Hans de Jode im Kunsthistorischen Museum, Wien, Gemäldegalerie Inv.-Nr. 2945.
Adresse der Versteigerung Kunstauktionshaus Neumeister
Barer Str. 37
80799 München
Deutschland
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