Hans Mielich. Die Darbringung Christi im Tempel

Schätzwert
€ 5 000 – 8 000
AuktionsdatumClassic
17.05.2024 18:00UTC +02:00
Aufgeld 29%
Auctioneer
VAN HAM Kunstauktionen GmbH
Veranstaltungsort
Deutschland, Köln
ID 1207999
Los 1004 | Hans Mielich. Die Darbringung Christi im Tempel
MIELICH, HANSMünchen 1516 - 1573


Titel: Die Darbringung Christi im Tempel.
Entwurf eines der vielen Tafeln für den Ingolstädter Hochaltar.
Datierung: vor 1572.
Technik: Schwarze und braune Kreide, weiß gehöht, quadriert auf beigem Papier.
Montierung: Oben mit Selbstklebestreifen montiert.
Maße: 17 x 11cm.
Rahmen: Passepartout.
Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.

Wir danken Gode Krämer, Augsburg, der die Zuschreibung nach Prüfung der vorliegenden Zeichnung auf Grundlage einer hochauflösenden Fotografie bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung.

Hans Mielich gilt als einer der bedeutendsten deutschen Künstler der Spätrenaissance. Berühmtheit erlangte er zu seiner Zeit durch seine Gemälde mit sakralen und historischen Themen sowie durch seine Porträts, die ihn beim reichen Münchner Bürgertum und am Hof von Herzog Albrecht V. von Bayern bekannt machten.
Seine Beziehung zum Hof war sehr eng: Ab 1545/46 betraute ihn Albrecht V. mit immer mehr Aufträgen und er wurde bald zu einem engen Freund. Insbesondere fertigte Mielich für den Herzog von Bayern ein grafisches Inventar des herzoglichen Schmucks an: Es umfasst mehr als 100 Zeichnungen und zeichnet sich durch die Genauigkeit der Darstellung aus.
Die Zeichnung ist eine Kunst, in der sich der Künstler als besonders geschickt erwies und die er sowohl als Vorarbeit für Gemälde und Holzschnitte als auch als eigenständiges Werk von künstlerischem und dokumentarischem Wert nutzte.

Der Hochaltar des Ingolstädter Münsters 'Zur Schönen Unserer Lieben Frau' oder Liebfrauenmünster ist eines der Meisterwerke aus Mielichs letzter Schaffensperiode und zugleich ein wichtiges Werk der süddeutschen Gegenreformation. Die mehr als 90 Einzelbilder des Altarbildes fertigte Mielich zwischen 1560 und 1572 zusammen mit seiner Werkstatt an.

Der kostbare Hochaltar, gestiftet von Herzog Albert V. von Bayern, wurde 1572 anlässlich der ersten Hundertjahrfeier des Kirchenbaus aufgestellt. Der Altar ist ein Retabel mit doppelten Seitenflügeln, verziert mit Episoden aus dem Leben der Jungfrau Maria. Auf der Rückseite befindet sich eine Darstellung der Heiligen Katharina von Alexandrien und der Heiligen Drei Könige.
Für dieses monumentale Werk fertigte Mielich mehrere Zeichnungen an, von denen ein paar erhalten geblieben sind und die den Prozess des Künstlers von der Konzeption über den Entwurf bis zur Ausführung bezeugen.

Die vorliegende Zeichnung ist eine Vorarbeit für eine Tafel im rechten Flügel des oberen Außenregisters und zeigt die Darstellung Christi im Tempel. Der Künstler hat die Struktur der Zeichnung fast genau wiedergegeben und im Übergang von der Zeichnung zum Gemälde einige kleinere Details im Hintergrund hinzugefügt, wie die Leuchter, Kerzen und die beiden Figuren, die sich an der Säule rechts festhalten.

Neben dieser Zeichnung sind mehrere andere bekannt, wie die Vorbereitungszeichnung für die Beschneidung Christi, die Vermählung der Jungfrau Maria mit dem heiligen Joseph (beide in Privatsammlungen) und die Geburt Christi (Ottawa, National Gallery of Canada). Alle diese Zeichnungen, die jeweils ca. 17,5 x 11,5 cm groß sind, sind in der gleichen Technik ausgeführt und ähnlich quadratisch, so dass der Künstler die Beziehung zwischen den verschiedenen Figuren erforscht und über ihre Übertragung von einem kleinen Blatt Papier auf ein großes Holzbrett nachdenkt. Die Verwendung von Bleiverglasungen ist ebenfalls angemessen, da sie es dem Künstler ermöglicht, die Volumen in Bezug auf die Platzierung der Figuren im Raum besser zu definieren.

Da nur wenige Beispiele von Mielichs grafischem Werk für Altarbilder überliefert sind, stellt die vorliegende Zeichnung eine grundlegende Ergänzung des grafischen Korpus des Künstlers dar, die es uns ermöglicht, seine ideelle und operative Praxis von der Zeichnung bis zum fertigen Gemälde besser zu verfolgen.


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