ID 1277595
Los 1852 | Hans Thoma
Hans Thoma
(1839 Bernau - 1924 Karlsruhe)
"Blühender Sommer" Originaltitel
Thomas Landschaften zählen zu den eindrucksvollsten und beeindruckendsten Werken des Künstlers. Hierzu zählt auch vorliegende Landschaft, welcher in ihrer Komposition auf das bekannte Gemälde "Niederung am Rhein" (Staatl. Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Inv.-Nr. A II 340) aus dem Jahr 1869 zurückgeht, das er 1896 aufgriff und wesentlich abwandelte. Thoma unternahm im Frühjahr 1869 mit dem befreundeten Maler Otto Scholderer eine Reise nach Paris, die für ihn zum künstlerischen Wendepunkt wurde. Er sah zum ersten Mal die neue, aktuelle französische Malerei und Werke der Schule von Barbizon (Millet, Rousseau, Corot etc). Vor allem aber zog ihn "der stürmisch revolutionäre Courbet an (...) Courbet hatte eine eigene große Ausstellung, ich habe ihn auch im Atelier besucht" (Zit. H. Thoma: "Im Herbste des Lebens", München 1909, S. 36). Die Paris-Eindrücke beflügelten Thoma nach seiner Rückkehr nach Deutschland zu eigenen, großformatigen Landschaftsgemälden direkt nach der Natur, für die eine Harmonie aus vorherrschenden satten Grüntönen charakteristisch ist. Diese Landschaften, die Thoma nach und nach im Karlsruher Kunstverein ausstellte, wurden seinerzeit allerdings als etwas gänzlich Unerhörtes empfunden und mit Spott bedacht. Hierzu gehörte auch die "Niederung am Rhein" von 1869 mit seiner geheimnisvoll ganz in die Natur integrierten Frauenfigur, die stark an Courbet und Corot erinnert. Es scheint so, als hätte sich Thoma die damalige Kritik zu Herzen genommen. So elegisch-melancholisch die frühe Version mit ihrem silbergrauen Himmel ist, so sommerlich heiter die neue. Die Figur verschwand, er hellte das Kolorit auf, malte nun einen strahlend blauen, duftig bewölkten Sommerhimmel; im Licht der Sonne heben sich nun die frischen Gräser und farbig blühenden Wiesenblumen vom dezenten Graugrün ab. Thomas Landschaften sind durchaus als Seelenlandschaften zu verstehen, in denen er auch subtil stille, romantische Sehnsüchte nach unberührter Natur Ausdruck verlieh, wie es seit der Wandervogelbewegung um 1900 bis heute aktuell blieb. Es dauerte lange, bis Thoma der langerstrebte Erfolg zuteil wurde. Erst seit seiner Ausstellung im Münchener Kunstverein 1890 wurde er allgemein anerkannt; 1899 berief man ihn zum Professor an der Kunstschule in Karlsruhe und 1909 eröffnete zu seinem 70. Geburtstag ein eigenes Thoma-Museum an der Karlsruher Kunsthalle zu Ehren eines der angesehensten Maler Deutschlands. Öl/Lwd.; R. u. Ligatur-Monogramm mit Dat. (18)96. 132,5 cm x 99,5 cm. Rahmen.
Im Nachlass des Thoma-Forschers und Kunsthistorikers Joseph August Beringer (1862 - 1937) hat sich eine Original-Fotografie des vorliegenden Gemäldes mit dem Titel "Blühender Sommer" erhalten.
Provenienz: Auktion Karl & Faber, München, 03./04.06.1987, Lot 204; Privatbesitz, Schweiz; Auktion Karl & Faber, München, 24.11.2021, Lot 64.
Oil on canvas. Signed and dated (18)96.
Adresse der Versteigerung Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
Große Str. 1
29691 Ahlden(Aller)
Deutschland
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02.09.2024
03.09.2024
04.09.2024
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