ID 1424141
Los 1262 | Romeo und Julia
Schätzwert
8000EUR € 8 000 – 12 000
Titel: Romeo und Julia.
Kopie nach Victor Müller.
Datierung: 1872.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 215 x 157cm.
Bezeichnung: Bezeichnet, monogrammiert und datiert unten: "Dieses Bild habe ich von dem Bilde von Viktor Müller *1871 / im Auftrag Bruckmann München im Jahr 1872 gemalt - / beglaubigt - Karlsruhe 3.XI.1920. Hans Thoma".
Rahmen: Rahmen.
Vgl. Literatur:
A. Camion, S. Hurst (Hrsg.): Les lettres parisiennes du peintre Victor Müller, Paris 2015, S. 58-60;
E. Lehmann: Der Frankfurter Maler Victor Müller (1830-1871), Frankfurt 1976 (hier mit Abb. der Originalvorlage auf S. 281, WVZ-Nr. IV A 63).
Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland, seit 1978.
"Willst du schon gehen? Der Tag ist ja noch fern" flüstert die junge Frau ihrem Liebsten zu, bevor dieser in die Verbannung scheiden muss. Es ist die letzte Begegnung von Romeo und Julia. Die Balkonszene findet vor Julias Schlafzimmer statt und ist geprägt von grenzenloser Hingabe und einer zugleich tiefen Tragik, denn beide ahnen, dass das Schicksal sie auseinanderreißt. Es ist ein besonders dramatischer Abschied, da die Handlung sich in eine noch tragischere Richtung entwickeln wird.
Das vorliegende Werk von Hans Thoma geht zurück auf das Gemälde "Romeo und Julia" von Victor Müller (1830-1871). Die heute in der Neuen Pinakothek in München befindliche Arbeit schuf Müller um 1869/71 als eines von 16 geplanten Werken eines monumentalen Shakespeare-Zyklus, den der Münchener Verleger Friedrich Bruckmann bei ihm in Auftrag gegeben hatte. Neben diesem entstanden auch die Bilder "Hamlet und Horatio am Grabe Ophelias" sowie "Ophelia am Weidenbaum" (beide Städel Museum, Frankfurt). Durch Müllers frühen Tod blieb der Auftrag jedoch unvollendet.
Thoma begegnete Müller in seiner letzten Schaffensperiode in München, wo Müller eine Gruppe von Malern um sich scharte, aus denen später der bedeutende Leibl-Kreis hervorging. Hierzu gehörten Wilhelm Leibl, Otto Scholderer, Louis Eysen und Karl Haider. Der etwas ältere Müller wurde zu Thomas Mentor und bald zum Freund. Der gebürtige Frankfurter war ein Grenzgänger zwischen Romantik und Realismus. Seine Malerei ist als versöhnender Versuch zu verstehen, auf die ästhetischen Herausforderungen der beginnenden Moderne zu antworten. In den 1850er Jahren verbrachte er mehrere Jahre im künstlerisch aufstrebenden Paris, wirkte unter den Künstlern der Schule von Barbizon und befreundete sich mit Gustave Courbet, dessen realistische Malweise deutliche Spuren in seinem Werk hinterlassen hat. Zugleich war Müller stark in der Romantik verwurzelt und widmete sich mit Vorliebe literarischen Stoffen.
Shakespeare war eine Neuentdeckung der Romantik. Seine Rezeption in der bildenden Kunst ist geprägt von der Jahrzehnte währenden Auseinandersetzung Eugène Delacroix' mit dessen Dichtungen. Diese Arbeiten waren auch Müller bekannt, der sein Werk schätzte. 1855 stellte Müller auf der Exposition universelle aus, auf der auch Delacroix' "Hamlet" und "Les adieux de Roméo et Juliette" gezeigt wurden.
Knapp einen Monat nach Müllers Tod erhielt Thoma von Friedrich Bruckmann den Auftrag, eine Kopie nach dessen "Romeo und Julia" wie auch nach dem Hamlet-Gemälde in denselben Dimensionen auszuführen. In seiner Kopie bleibt Thoma nah am Werk des Freundes. Es gelingt ihm, dieselbe heftige innere Regung der zwei Liebenden zu vermitteln, die Müller suchte, doch weist seine Arbeit einen lockereren Pinselduktus auf, die Konturen sind aufgelöster. Nachdem Thoma zu einem der bekanntesten Künstler Deutschlands aufgestiegen war, bestätigte er 1920, bereits hochbetagt, unten rechts nachträglich seine Urheberschaft.
Künstler: | Hans Thoma (1839 - 1924) |
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Angewandte Technik: | Öl |
Kategorie des Auktionshauses: | Gemälde neuerer Meister |
Künstler: | Hans Thoma (1839 - 1924) |
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Angewandte Technik: | Öl |
Kategorie des Auktionshauses: | Gemälde neuerer Meister |
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