Hermann Göring - sechsseitiger Liebesbrief an Carin voller Ungeduld und Selbstmitleid, datiert "5. Januar 1921 Abend"

Los 1124
29.04.2025 10:00UTC +02:00
Classic
Verkauft
€ 1 600
AuctioneerHermann Historica
VeranstaltungsortDeutschland, Grasbrunn / München
Aufgeld25 %
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ID 1413740
Los 1124 | Hermann Göring - sechsseitiger Liebesbrief an Carin voller Ungeduld und Selbstmitleid, datiert "5. Januar 1921 Abend"
Hermann Göring - sechsseitiger Liebesbrief an Carin voller Ungeduld und Selbstmitleid, datiert "5. Januar 1921 Abend"
Drei Seiten Briefpapier (wie in vorigem Los), beidseitig in violetter Tinte beschrieben, gefaltet, kleine Randschäden. Trotz dreier "lieben Karten, die heute kamen" hofft er bald auf einen Brief von ihr, "auch hoffte ich auf heute auf ein Telegramm von Dir. Ich schickte Dir am 3. I. ein Telegramm, worin [ich] Dich bat, mir zu telegrafieren. [.] Ich habe jetzt manchmal das Gefühl, als ob mein Herz plötzich stehen bleibt oder gelähmt (förlamad) ist. [.] Doch nun will ich endlich mit meinem ewigen Klagen aufhören. Das müdet Dich nur. [.] Du kennst ja nun meinen Zustand gut genug. Du wirst mich vielleicht verachten, weil ich so schlapp bin und vielleicht wirst Du mich deshalb auch nicht mehr so lieben können. [.] Vielleicht ist es überhaupt besser, ich gehe kaput und Du wirst von meiner Last befreit. [.] Darf ich wirklich noch hoffen, dass Du wieder zurückkommst. [.] Ich schäme mich ja selbst so wegen meinem Egoismus; aber, was soll ich tun, wenn ich mich wirklich so wahnsinnig verzweifelt fühle.". Er schickt ihr auch drei Fotos "von unserer Küche, die ich jetzt gemacht habe.", erinnert sie an ihre Passverlängerung und fragt: "Hast du an den Wein in Hamburg gedacht und deshalb telefoniert? Du lässt von Stockholm aus nach Hamburg schreiben, man soll den Wein an Deine hiesige Adresse schicken. Das muss der Mensch schreiben, der ihn damals besorgt und bezahlt hat." (Anm.: wohl Carins Noch-Ehemann Nils von Kantzow). Abschließend spekuliert Göring noch über Carins Reise nach Bayern: "Diesen Brief wirst Du am 10. haben, so dass Du am 14. abend von Stockholm reisen kannst und wir uns am 15. in Trälleborg, Sassnitz oder Bergen [.] treffen können. Aber vielleicht geht es ja noch schneller. [.] Die Hoffnung, meinen Geburtstag (Anm.: am 12. Januar) mit Dir zu feiern habe ich ja schon aufgegeben.". Er schließt mit "Ich presse Dich an mich und küsse Dich wild. Ewig Dein treuer H.".
Das extreme Wechselbad der Gefühle ist charakteristisch für alle (auch die in den Folgeauktionen angebotenen) Liebesbriefe Görings an Carin. Der vorhergehende Brief strotzt noch vor Liebe, erotischen Anspielungen und Zuversicht, zwei Tage später ist Göring ungeduldig, wehleidig und dennoch fordernd sowie manipulativ. Auch sein Anspruchsdenken kann er nicht unterdrücken; wenn schon leiden, dann wenigstens mit gutem Wein, den die schwedische "Familie" bezahlen und nach Bayern schicken lassen möge.
Hermann Göring - an impatient six-page love letter to Carin full of self-pity, dated January 5, 1921 in the evening
Hermann Göring - an impatient six-page love letter to Carin full of self-pity, dated January 5, 1921 in the evening
Drei Seiten Briefpapier (wie in vorigem Los), beidseitig in violetter Tinte beschrieben, gefaltet, kleine Randschäden. Trotz dreier "lieben Karten, die heute kamen" hofft er bald auf einen Brief von ihr, "auch hoffte ich auf heute auf ein Telegramm von Dir. Ich schickte Dir am 3. I. ein Telegramm, worin [ich] Dich bat, mir zu telegrafieren. [.] Ich habe jetzt manchmal das Gefühl, als ob mein Herz plötzich stehen bleibt oder gelähmt (förlamad) ist. [.] Doch nun will ich endlich mit meinem ewigen Klagen aufhören. Das müdet Dich nur. [.] Du kennst ja nun meinen Zustand gut genug. Du wirst mich vielleicht verachten, weil ich so schlapp bin und vielleicht wirst Du mich deshalb auch nicht mehr so lieben können. [.] Vielleicht ist es überhaupt besser, ich gehe kaput und Du wirst von meiner Last befreit. [.] Darf ich wirklich noch hoffen, dass Du wieder zurückkommst. [.] Ich schäme mich ja selbst so wegen meinem Egoismus; aber, was soll ich tun, wenn ich mich wirklich so wahnsinnig verzweifelt fühle.". Er schickt ihr auch drei Fotos "von unserer Küche, die ich jetzt gemacht habe.", erinnert sie an ihre Passverlängerung und fragt: "Hast du an den Wein in Hamburg gedacht und deshalb telefoniert? Du lässt von Stockholm aus nach Hamburg schreiben, man soll den Wein an Deine hiesige Adresse schicken. Das muss der Mensch schreiben, der ihn damals besorgt und bezahlt hat." (Anm.: wohl Carins Noch-Ehemann Nils von Kantzow). Abschließend spekuliert Göring noch über Carins Reise nach Bayern: "Diesen Brief wirst Du am 10. haben, so dass Du am 14. abend von Stockholm reisen kannst und wir uns am 15. in Trälleborg, Sassnitz oder Bergen [.] treffen können. Aber vielleicht geht es ja noch schneller. [.] Die Hoffnung, meinen Geburtstag (Anm.: am 12. Januar) mit Dir zu feiern habe ich ja schon aufgegeben.". Er schließt mit "Ich presse Dich an mich und küsse Dich wild. Ewig Dein treuer H.".
Das extreme Wechselbad der Gefühle ist charakteristisch für alle (auch die in den Folgeauktionen angebotenen) Liebesbriefe Görings an Carin. Der vorhergehende Brief strotzt noch vor Liebe, erotischen Anspielungen und Zuversicht, zwei Tage später ist Göring ungeduldig, wehleidig und dennoch fordernd sowie manipulativ. Auch sein Anspruchsdenken kann er nicht unterdrücken; wenn schon leiden, dann wenigstens mit gutem Wein, den die schwedische "Familie" bezahlen und nach Bayern schicken lassen möge.
Condition: II
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