Hyacinthe Rigaud, Umkreis

Schätzwert
€ 6 000 – 8 000
AuktionsdatumClassic
25.09.2024 14:00UTC +02:00
Aufgeld 30%
Auctioneer
Kunstauktionshaus Neumeister
Veranstaltungsort
Deutschland, München
ID 1293571
Los 258 | Hyacinthe Rigaud, Umkreis
König Ludwig XIV. von Frankreich
Brustbild nach links. Vor Wolkenfond. Öl auf Lwd. 92 x 74,5 cm (in gemaltem Oval) cm. Doubliert. Rest. Verg. Rahmen mit Palmettendekor besch. (113 x 94 cm).

Den Bildträger schmückte ursprünglich eine figürliche Szene im Querformat, die mit dem Porträt des Königs im ovalen Hochformat übermalt wurde. In den nicht übermalten Zwickeln des Gemäldes sind noch die Reste der älteren Darstellung erkennbar.

Auf der Rahmenrückseite Klebeetikett der Weltausstellung Paris 1878 "Galerie des Portraits Nationaux" mit Nummerierung "139" (?) und beschädigtes ovales Klebeetikett mit aufgedruckter Nummerierung "1.15[...]". In der Auflistung der Darstellungen Ludwigs XIV., welche 1878 in der Galerie des Portraits Nationaux präsentiert wurden, ist das vorliegende Gemälde nicht nachweisbar. Der Rahmen stammt aus einem anderen Kontext.

Das vorliegende Porträt findet bezüglich des Porträttypus seine Entsprechung in einem bedeutenden Bildnis des Königs, das Hyacinthe Rigaud um 1694 geschaffen hat. Der König ist darauf bis zu den Knien im Profil nach links zu sehen, die linke Hand in die Hüfte gestemmt, die rechte Hand auf einen Kommandostab gestützt. Eine Fassung dieses Porträts wurde bei Artcurial, Paris, am 13. November 2019 mit Kat.-Nr. 124 als Arbeit aus der Werkstatt Rigauds versteigert.

Im Jahre 1694 bot Hyacinthe Rigaud verschiedene "Modelle" von Porträts des Sonnenkönigs an, die als "en grand" oder "en pied" und als "en buste" beschrieben wurden. Die Preislisten geben über die enorme Bandbreite der Entlohnung des Meisters Auskunft. Die Anschaffungskosten für ein Porträt des Königs bewegten sich zwischen 40 und 600 Livres. Daraus erschließt sich auch eine Variation nicht nur hinsichtlich der Größe sondern auch eine Vielfalt von Bildausschnitten und Kleidungsvarianten. Innerhalb von fünf Jahren, von 1694 bis 1699, fertigte die Werkstatt des Künstlers, der hierfür sieben Mitarbeitern heranziehen musste, mehr als 50 Repliken dieses Werkes an. Die meisten Versionen des Porträts beschränken sich dabei auf eine Darstellung Ludwigs XIV. als Büste ohne Hände.

Sein direktes Vorbild findet das vorliegende Bildnis in Rigauds Gemälde im Statens Museum for Kunst in Kopenhagen. Vgl. zu diesem James-Sarazin, Ariane, Hyacinthe Rigaud (1659-1743). Dijon 2016, Bd. II Le Catalogue raisonné, S. 131-134, WVZ-Nr. P.382. Meist wird Louis XIV in einem bräunlichen Rock dargestellt, in vorliegendem Fall wechselt dieser zur Grundfarbe Grau.

Provenienz: Auktion Piasa, Paris, 22. November 1996. - Süddeutsche Privatsammlung.
Adresse der Versteigerung Kunstauktionshaus Neumeister
Barer Str. 37
80799 München
Deutschland
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