Otto Altenkirch. Dresden mit Augustusbrücke. Klein, graue Stimmung

Los 1384
14.11.2024 15:00UTC +01:00
Classic
AuctioneerVAN HAM Kunstauktionen GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Köln
Aufgeld29%
ID 1319951
Los 1384 | Otto Altenkirch. Dresden mit Augustusbrücke. Klein, graue Stimmung
Schätzwert
€ 2 500 – 3 500
ALTENKIRCH, OTTO
1875 Ziesar - 1945 Siebenlehn


Titel:
"Dresden mit Augustusbrücke. Klein, graue Stimmung".
Datierung:
1902.
Technik:
Öl auf Karton.
Maße:
33 x 48,5cm.
Bezeichnung:
Monogrammiert und datiert unten rechts: "OA 02".
Rahmen:
Rahmen.

Rückseitig signiert und datiert: "Otto Altenkirch 1902.10.ph."
Bei der vorliegenden, laut Werkverzeichnis im April 1902 gemalten Arbeit handelt es sich um die kleinere Version des Motivs, das dort unter der Nummer 1902-11 mit Abbildung verzeichnet ist.

Literatur:
M. Petrasch: Otto Altenkirch, 1875 - 1945, Leben und Werk, Dresden 2005, S. 211, Nr. 1902.10-D (ohne Abb.).

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.

Der aus der brandenburgischen Provinz stammende Otto Altenkirch beginnt seine Berufslaufbahn in Berlin mit einer Lehre als Dekorationsmaler, die er "mit Auszeichnung" abschließt. Ab 1899 studiert er Malerei an die Hochschule für bildende Künste in Berlin, bevor er mit seinem Lehrer Eugen Bracht an die Dresdener Kunstakademie wechselt. Dort wird Otto Altenkirch ab 1903 Brachts offizieller Assistent und sammelt erste Ausstellungserfahrungen. Nach dem Ende seines Studiums bleibt Altenkirch als freischaffender Künstler in Dresden, erhält aber 1910 dort auch eine Anstellung als leitender Hoftheatermaler, die ihn vom Kunstmarkt unabhängig macht. Zehn Jahre arbeitet Otto Altenkirch am Theater und bekommt für seine Verdienste den Professorentitel verliehen. Daneben kann er immer auch frei produzieren und sich an Ausstellungen beteiligen. 1920 zieht der Künstler in die mittelsächsische Kleinstadt Siebenlehn und konzentriert sich ganz auf die Landschafts-Malerei.

Gleich drei Arbeiten Otto Altenkirchs können hier gezeigt werden:
Der Blick vom rechten Elbufer auf die Stadt Dresden mit der Hofkirche und der Kuppel der Frauenkirche hat der Maler Bernardo Belotto (genannt Canaletto) im 18. Jahrhundert gemalt und seither gilt diese Ansicht der Stadt als "der Canaletto-Blick". Katalog 1384 zeigt eben diese Perspektive auf die Stadt, allerdings in einem farbig kühlen Grau-Blau-Braun. Allein die in der unteren linken Ecke des Gemäldes aufblitzende grüne Uferwiese führt die schemenhaft visionär erscheinende Stadtansicht in die Realität. Die kleinformatige Arbeit von 1902 ist vermutlich eine Vorarbeit für die später entstandene, größere Fassung desselben Themas (WVZ 1902-11-D).

Katalog 1386 ist ein Bild des Tauwetters. Im überwiegend zugefrorenen Flüsschen Mulde zeigen sich die ersten Löcher in der Eisschicht. Der Kontrast des blauschwarzen Wassers mit dem weiß-grau-hellblauen, winterlichen Farbkanon von Schnee und Eis hat Otto Altenkirch hier fasziniert. Wenige braune Erdkrumen lugen unter dem Schnee hervor und das braune Schilfgras steht abgestorben am Ufer. Der jenseitige Uferrand der Mulde ist auch angetaut und zeigt sich als leicht gebogene graue Spur. Der Waldrand dahinter verliert sich in winterlichem Grau.
Otto Altenkirch war ein überzeugter Freilicht-Maler, der auch im Winter mit der Staffelei in die Natur zog und vor Ort malte. Mit schnellem, pastosem Farbauftrag hat der junge Maler dieses Bild 1904 geschaffen. In dem austarierten Bildausschnitt und der konzentrierten Farbigkeit zeigt sich in diesem Frühwerk bereits eine souveräne Reife.

Imponierend erscheinen die herbstlich goldenen Birken aus dem Jahr 1920 (Katalog 1385). Durch die extreme Vertikale der vom oberen Bildrand beschnittenen Stämme wird der Blick nach oben gelenkt, gleichzeitig wird er durch den Durchblick in der Mitte des Bildes auch extrem in die Tiefe gesogen. Der pastose Farbauftrag in kurzen Strichen entspricht dem zittrigen Flirren des goldgelben Laubes während der Blick in der Tiefe, durch lange waagerechte Pinselstriche zur Ruhe kommt.
Dieses spezielle Motiv hat Otto Altenkirch wohl besonders gereizt, denn er hat es in mehreren Versionen gemalt.
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