ID 1083295
Los 1874 | Otto Dill
Schätzwert
€ 16 000 – 32 000
Otto Dill (1884 Neustadt a. d. Hardt - 1957 Bad Dürkheim)
Fressender Löwe
Dill schildert einen mächtigen Mähnenlöwen im Zoologischen Garten (Tierpark Hellabrunn) in München in frappierender Nahsicht, diagonal und spannungsreich im Bildraum, wie er an einem Stück Rind als Mahl frisst. Das 1919 in seiner bedeutendsten Schaffensperiode, geschaffene Gemälde gehört zu den frühen und besten Werken Dills, der später auch unter seinem Spitznamen "Löwen-Dill" bekannt wurde. Dem Motiv der Raubkatze entspricht durchaus die Wucht und Energie des Pinselduktus, die pastos aufgetragenen, schwingenden Farbmassen, welche das Bild in großen, breiten Flächen gliedern. 1908-1914 absolvierte Dill ein Studium an der Münchener Akademie, 1909-1913 als Meisterschüler bei Heinrich von Zügel, der ihm das Interesse an Tieren und den Impressionismus vermittelte. Schon seit Kindheit an faszinierten Dill insbesondere Raubkatzen. Anders als Zügel, der vor allem Schafe und Rinder malte, widmete sich Dill daher außer Pferden und Reitern nicht zuletzt Löwen und Tigern als Hauptmotive seine Oeuvres. Bereits im Sommer 1917 war Dill mit einer ersten, umfangreichen Kollektion von Ölgemälden und Zeichnungen bei der Ausstellung im Münchener Glaspalast vertreten, die vornehmlich Löwen- und Pferdemotive zeigen. Als Mitglied der Münchner Sezession nahm er 1922 an verschiedenen Ausstellungen der Künstlervereinigung teil. 1923 erschien in der maßgeblichen Kunstzeitschrift "Die Kunst für alle" (S. 259-265) ein längerer Artikel über Dill und seine Löwen- und Pferdebilder vom Münchener Kunsthistoriker Dr. Willy Burger, in dem es treffend heißt: "sein Lieblingstier, das seinen Intentionen am besten entspricht, ist das Raubtier aus der ersten Klasse der großen Katzen, Löwen und Tiger. Ihnen merkt man selbst in der Ruhe das immerwährende Auf-der-Lauer-Liegen, das Angespannte jeden Nervs und Muskels im Kampfe um das Dasein an. Der mächtig dahinschreitende Gang der Löwin (..) findet in Dills Bildern eine beredte und charakteristische Interpretation". 1924 erhielt Dill den Professorentitel, 1930 ging der Künstler von München nach Neustadt an der Weinstraße, 1941 zog er nach Bad Dürkheim. Neben Max Slevogt zählt Otto Dill heute zu den bedeutendsten Künstlern der Klassischen Moderne aus der Pfalz. Öl/Malkarton. R. u. sign. u. Dat. 1919. Verso Reste von zwei Original-Etiketten mit undeutl. Bez. und Betitelung vom Künstler. 75 cm x 95,5 cm. Rahmen.
Provenienz: Deutsche Privatsammlung, Rheinland-Pfalz.
Oil on cardboard. Signed and dated 1919. On the reverse remnants of two original labels with indistinct inscriptions and titles by the artist.
Adresse der Versteigerung |
Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH Große Str. 1 29691 Ahlden(Aller) Deutschland | ||||||||||||||
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