Johann Anton Güldenstädt (1745 - 1781)
Johann Anton Güldenstädt
Johann Anton Güldenstädt war ein russischer Wissenschaftler, Naturforscher und Reisender, der von Deutschbalten abstammt.
Geboren in Riga, das damals zum Russischen Reich gehörte, studierte Güldenstädt ab 1763 in Berlin Pharmazie, Botanik und Naturgeschichte. Im Alter von 22 Jahren promovierte er zum Doktor der Medizin an der Universität Frankfurt. Im folgenden Jahr wurde er Mitglied einer Expedition der Russischen Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, die von Katharina der Großen zur Erkundung der südlichen Grenzen des Russischen Reiches entsandt wurde.
Güldenstädt reiste durch die Ukraine und die Region Astrachan sowie durch den Nordkaukasus und Georgien. Im März 1775 kehrte der Wissenschaftler nach St. Petersburg zurück. Die Ergebnisse dieser Expedition wurden nach seinem frühen Tod an Typhus im Alter von 36 Jahren veröffentlicht.
Diese Expedition leistete einen großen Beitrag auf den Gebieten der Biologie, Geologie, Geographie und insbesondere der Sprachwissenschaft. Güldenstedt machte detaillierte Aufzeichnungen über die Sprachen der Region. Güldenstädts Materialien werden noch heute von Sprachwissenschaftlern ständig konsultiert. Die von ihm vor 250 Jahren erstellten Wörterbücher von anderthalb Dutzend Sprachen und Dialekten der kaukasischen Völker bilden eine wertvolle Grundlage für die sprachwissenschaftliche und toponymische Forschung. Er war einer der ersten europäischen Gelehrten, der das Leben und die Kultur der Kumyken, Inguschen, Osseten, Tschetschenen und anderer nordkaukasischer Völker erforschte.
Güldenstädt war auch der erste, der die Böden, die Vegetation und die Fauna der südrussischen Steppen beschrieb und charakterisierte, und einer der ersten, der den Ursprung der schwarzen Erde erklärte.
Geboren: | 26. April 1745, Riga, Russisches Kaiserreich |
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Verstorben: | 23. März 1781, St. Petersburg, Russisches Kaiserreich |
Tätigkeitszeitraum: | XVIII. Jahrhundert |
Spezialisierung: | Biologe, Geograph, Geologe, Linguist, Naturforscher, Wissenschaftler |