ID 1215516
Lot 114 | Caturbhuja-Mahakala, der machtvolle Beschützer der Weisheit
Estimate value
€ 600 – 1 000
53,8 x 43,2 cm ohne Montierung, R.
Thangkas aus Seide sind weniger verbreitet und vergänglicher. Sie haben eine zurückhaltendere Farbwirkung, da sie nicht mit Kreide grundiert sind. Inschrift: Mantra in Sanskrit Maße: Der Dharma-Beschützer Mahakala, von dem es über sechzig verschiedene Emanationen gibt, gilt als der aktive Mitgefühls-Aspekt des Bodhisattva Avalokiteshvara, der Erfüller der Wünsche aller fühlenden Wesen. Seine Erscheinung in dieser Emanation ist nachtschwarz. Er trägt ein Gesicht und hat sechs Arme. Er starrt furchtsam mit drei rot geschwollenen Augen. Sein Mund ist geöffnet und zeigt seine scharfen Reißzähne, seine Zunge ist gerollt, er lacht laut. Seine Augenbrauen und sein Bart sind feurig, ebenso wie sein zerzaustes Haar - in dem sich eine grüne Schlange windet - hinter seiner fünffachen Krone der Weisheit. Mit einem furchterregenden Donnergrollen vernichtet er alle feindlichen Götter und Hindernisse und hält inmitten eines lodernden Feuers der Weisheit inne. Sein erstes Handpaar hält ein Hackbeil und eine blutgefüllte Schädelschale, die die Verwirklichung von Methode und Weisheit symbolisieren. Sein zweites Paar Hände hält einen Gebetskranz aus fünfzig getrockneten menschlichen Schädeln, die auf menschlichen Eingeweiden aufgereiht sind, wobei die Köpfe die "Form" und die Eingeweide die illusorische Natur aller Phänomene symbolisieren. Der Dreizackstab in der oberen linken Hand spießt die drei Geristes - Geiz, Hass und Stolz - auf. Die rechte Hand des dritten Handpaares spielt eine Damaru - eine Doppelschädeltrommel -, deren Klang Buddhas, Bodhisattvas und Dakinis herbeirufen soll, und die linke Hand hält ein Vajra-Seil, mit dem Feinde gefangen und gebunden werden. Die Gottheit ist reich mit Goldornamenten und Leichenasche (Knochenornamenten) geschmückt, und an ihrem Hals hängt eine Schlange. Mahakala steht mit beiden Beinen über dem König der feindlichen Götter - Ganapati - auf einem sich ausbreitenden Lotus, auf dessen Staubgefäßen die Sonnenscheibe liegt. Die Legende besagt, dass Avalokiteshvara sich als zorniger Mahakala erschuf, um der Verwirrung des Geistes zu begegnen. Er spricht die dunkelblaue Silbe "Hum" und verwandelt sich in diesen dunklen, mächtigen Beschützer. Dieser dient dem Praktizierenden ausschließlich zur Beseitigung von störenden Einflüssen und zum Schutz vor äußeren, inneren und geheimen Hindernissen auf dem Weg der Erleuchtung. Seine vier Kräfte sind: Zähmen, Anreichern, Anziehen und Zerstören von schädlichen Dingen. Nach buddhistischer Auffassung zähmt Mahakala den Geist, bereichert ihn mit Weisheit, zieht gute Bedingungen an und vernichtet alles, was hinderlich ist. Er erfüllt alle aufrichtigen Wünsche, die den Wunsch nach Befreiung unterstützen. Vier Diener unterstützen Mahakala in seiner Führungs- und Schutzfunktion für den Praktizierenden. Links von Mahakala erscheint Trakshad, von blauer Körperfarbe, der auf einem Pferd reitet. In der rechten Hand hält er eine Lanze, in der linken einen Kapala. Darunter befindet sich der braun gefärbte Jinamitra mit Damaru und Kapala. Rechts ist der blau gefärbte Takkriraja abgebildet, der Damaru und Kapala in den Händen hält. Unterhalb von Takkriraja reitet Kshetrapala auf einem Bären - er gilt als der "Herr der Friedhöfe". In der unteren linken Ecke ist eine vielarmige Elefanten-Gottheit - Ganapati - zu sehen. Er steht über einem juwelenspeienden Mungo. In der unteren Mitte tanzt die vierarmige weibliche Gottheit Krukulle. Sie ist eine Erscheinung der rot gefärbten Tara. Die Gottheit hält einen aus Blumen geformten Pfeil und Bogen. In der rechten Ecke erscheint eine tantrische Gottheit in Vereinigung mit Prajna. Beide sind rot gefärbt und tragen fünffache Kronen. Die männliche Gottheit hält eine eiserne Phurba in ihren unteren Händen. Die rechte Hand, die nach oben gehalten wird, schwingt eine Vajra-Axt. Diese Gottheit ist eine Manifestation von Vajrakilaya. Seide, Gouache, originale Seidensatineinfassung.
Alte süddeutsche Privatsammlung, laut Überlieferung bei Schoettle Ostasiatica in den 1970er Jahren erworben - Etwas fleckig und berieben, unter Glas gerahmt
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