ID 1435719
Los 43 | Katharina Grosse. Ohne Titel
Schätzwert
€ 40 000 – 60 000
GROSSE, KATHARINA
1961 Freiburg

Titel: Ohne Titel.
Datierung: 1997.
Technik: Öl und Acryl auf Aluminium.
Maße: 188 x 125cm.
Bezeichnung: Signiert, datiert und bezeichnet verso: Katharina Grosse 1997 Dezember Düsseldorf.


Das Werk ist unter der Nummer 1998/2030 im Archiv der Künstlerin erfasst. Wir danken der Wunderblock Stiftung (Archiv Katharina Grosse), Berlin, für die freundliche Unterstützung.

Provenienz:
- Köllmann AG (lt. Einlieferer)
- Bremer Landesbank (1997 vom Vorherigen erworben)


- Frühes Beispiel für Grosses Experimentierlust mit Farbschichten auf Aluminiumträger
- Dynamisch fließender Farbauftrag, der Bewegung und Tiefe suggeriert
- Charakteristisch für ihre Werkphase der späten 1990er Jahre

"Farbe ist etwas sehr Intimes. Sie löst sofort Reaktionen aus. Ich benutze sie auch, um die Struktur meines Denkens zu verfolgen, denn das ist das, worum es beim Malen meines Erachtens letztendlich geht."
(Grosse, Katharina, in: Ausst.-Kat. Katharina Grosse - Studio Paintings. 1988-2022, Mildred Lane Kemper Art Museum/Kunstmuseum Bern/Kunstmuseum Bonn, Berlin 2022, S. 9)

Eine der bedeutendsten Stimmen der zeitgenössischen Malerei
Katharina Grosse zählt zu den wichtigsten Vertreterinnen der abstrakten Malerei unserer Zeit. International gefeiert für ihre großflächigen, raumfüllenden und an öffentlichen Orten gemalten In-situ-Arbeiten, hinterfragt sie mit ihrer künstlerischen Praxis eindrucksvoll die Grenzen von Malerei, Skulptur und Installation. Ihre Werke entstehen in einem gestischen Prozess, häufig mit industriellen Sprühfarben, die sie auf unterschiedliche Trägermaterialien aufträgt - von Leinwänden und Aluminiumplatten bis hin zu architektonischen Strukturen oder ganzen Landschaften. Farbe und ihre unmittelbare physische Präsenz werden dabei zu zentralen Parametern erklärt.
Nach ihrem Studium an den Kunstakademien in Münster und Düsseldorf, beginnt Grosse ihre Karriere in den frühen 1990er-Jahren zu einer Zeit, in der erhebliche Kritik gegenüber dem Wert des Mediums Malerei zur Sprache kommt. Unter ihrem Professor Gotthard Graubner und dem Einfluss verschiedenster malerischer Tendenzen, allen voran der monochromen Farbfeldmalerei und der gestisch lyrischen Abstraktion, entwickelt Grosse konsequent einen unikalen Ansatz, der sich jeglicher Kategorisierung entzieht. Sie betont neben der körperlichen Präsenz der Malerei insbesondere die Materialität der Farbe. Damit stellt sich Grosse von Anbeginn ihrer Karriere gegen eine figurative Bildsprache und schafft ein malerisches Vokabular abstrakter Formen, bei denen Unter- bzw. Übermalungen eine wichtige Rolle einnehmen. Nicht nur ihre Ausstellung im Pariser Palais de Tokyo (2005), sondern auch ihr Beitrag zur Biennale di Venezia (2015) erregt internationale Anerkennung. Heute befinden sich ihre Arbeiten in den renommiertesten Sammlungen der Welt, darunter das New Yorker Museum of Modern Art, das Centre Pompidou in Paris, die Tate Modern in London sowie das Kunstmuseum Bonn.

Farbe als unmittelbare Erfahrung
Das unbetitelte Werk aus dem Jahr 1997 ist ein außergewöhnliches Beispiel für Grosses frühen Umgang mit Farbe. In den 1990er Jahren beginnt sie, Aluminium als Malgrund zu nutzen - eine Entscheidung, die ihre Werke noch stärker von klassischen Bildträgern löst und der Farbe eine neue Körperlichkeit verleiht. Dabei ist die Komposition in ein leuchtendes Kolorit getaucht, das in fließenden Schichten aufgetragen wird. Indem sie Rosa- und Gelbtöne vertikal und horizontal übereinander lagert, entsteht eine transparente Farbwirkung. Bei näherer Betrachtung bleiben die sich überkreuzenden Untermalungen erkennbar und verstärken sich gegenseitig in ihrer Intensität.
Grosses künstlerische Praxis ist stark geprägt von schichtenweise aufgetragenen Farbschlieren, die mal dicker, mal dünner, mal opaker, mal transparenter, aber immer leuchtend brillant die Beziehung zwischen oben und unten visualisieren. Gleichzeitig hinterfragt die Künstlerin die konventionelle Relation zwischen vorderer und hinterer Ebene, zwischen Figur und Grund, wie sie typischerweise in der Komposition eines Gemäldes zum Ausdruck kommt. Die ästhetische Erfahrbarkeit der Arbeit wird vielmehr durch die Präsenz der transparenten Farbschichten und ihr Zusammenspiel bestimmt. Grosse spielt hier intentional mit einem zunehmend grelleren Farbrepertoire und einer Materialität der Farbe, deren Fließverhalten durch einen dynamischen Pinselstrich aktiviert wird. Infolgedessen scheinen die Farbschichten ineinander zu verschmelzen. Das Ergebnis: Eine im höchsten Maße virtuose Arbeit, die neben ihrer technisch materiellen Qualität, ebenso über die Leuchtkraft der Farbe und ihrer sich gegenseitig intensivierenden Schichten überzeugt.
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