ID 1220322
Los 12 | Serge Poliakoff. Composition abstraite
Schätzwert
€ 180 000 – 240 000
1900 Moskau - 1969 Paris
Titel: Composition abstraite.
Datierung: 1962.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 162 x 130cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: SERGE PoLiAKoFF.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Provenienz:
- Privatsammlung Deutschland
Literatur:
- Poliakoff, Alexis: Serge Poliakoff - Catalogue Raisonné, Vol. III, 1959-1962, München 2011, WVZ.-Nr. 62-27, Abb.
- 1962 repräsentiert Poliakoff Frankreich auf der Biennale in Venedig
- Intensives Werk mit nuancierter Farbigkeit, die den Charakter eines Meditations-Objekt hat
- Die Verwendung von Sand verleiht dem Werk eine immense Plastizität und Haptik
Das Jahr des Umschwungs
Aus dem für Serge Poliakoff so wichtigen Jahr 1962 stammt dieses außergewöhnliche Gemälde. Der seit über 25 Jahren in Paris lebende Exil-Russe nahm 1962 die französische Staatsangehörigkeit an und noch im selben Jahr vertrat er sein neues Heimatland bei der Biennale in Venedig. Ein doppeltes Ausrufungszeichen in dieser so ereignisreichen Künstler-Vita.
Auf den ersten Blick erinnert das Gemälde an die monumentalen Formen, die Serge Poliakoff in den letzten Jahren seines Lebens schuf. Eine mächtige dunkle Fläche mit Ausbuchtungen und Einkerbungen macht sich auf dem rechteckigen Bildgrund breit und lässt dem hellen Beige nur wenig Raum.
Das Spiel der Kontraste
Wie reich wird dieser hell-dunkel Kontrast, wenn dieses Bild einige Zeit wirken darf: Die dunkle Form lässt den Aufbau aus einer Vielzahl von Elementen in Braun-, Grün-, Blau- und Grautönen erkennen - alle am dunkelsten Ende ihrer Farbskala, dazu ein sattes Schwarz am linken Bildrand.
Der Farbauftrag variiert von haptisch pastos bis durchscheinend. Auch der beige Farbwert besteht aus minimal abgestuften Tönen. Auf der rechten Seite des Gemäldes sind zwei Elemente auszumachen, die die größere helle Form bilden. So wird deutlich, dass Hell und Dunkel gleichrangig nebeneinanderstehen. Das Beige ist nicht der Hintergrund, der es im ersten Eindruck zu sein scheint. Auch der auffällige Pinselduktus an den "Begegnungs-Linien" von Hell und Dunkel verstärken diese gegenseitige Präsenz.
Serge Poliakoff hat in diesem Gemälde den Farben recht durchgängig Sand beigemischt, der teilweise grobkörnig auf dem Malgrund haftet. Diese Technik in Verbindung mit dem malerisch strukturierten Aufbau einzelner Formen, die eine helle, pastose Binnenzeichnung aufweisen, gibt dem Gemälde in einzelnen Partien eine immense Plastizität.
Im für Poliakoff typischen Bildaufbau lässt sich eine senkrechte Linie ausmachen, die sich von der unteren Bildkante fast bis zur oberen durchzieht. Auch in der Waagerechten verdichtet sich ein Bildzentrum: Die Oberkante des "Ausläufers" des schwarzen Elements am linken Bildrand wird - überlagert von den nachtblauen Formen - von der Oberkante der gewinkelten dunkelbraunen Form aufgenommen.
Diese Konzentration auf die Mitte hin kombiniert mit den minimalen optischen Abstufungen der unterschiedlich plastisch wirkenden Formen machen aus diesem zunächst klar strukturierten Hell-Dunkel-Gemälde ein ganz intensives Kunstwerk, das genau den Charakter eines Meditations-Objektes hat, den Serge Poliakoff seinen Werken zu geben verstand.
Künstler: | Serge Poliakoff (1900 - 1969) |
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Angewandte Technik: | Öl |
Kategorie des Auktionshauses: | Post War |
Künstler: | Serge Poliakoff (1900 - 1969) |
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Angewandte Technik: | Öl |
Kategorie des Auktionshauses: | Post War |
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