24 Figuren und ein Notenpult aus der Affenkapelle

Lot 126
14.11.2018 11:30UTC +01:00
Classic
Vendu
€ 7 000
AuctioneerVAN HAM Kunstauktionen GmbH
Lieu de l'événementAllemagne, Köln
Commission29%
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ID 128232
Lot 126 | 24 Figuren und ein Notenpult aus der Affenkapelle
Valeur estimée
€ 8 000 – 10 000
Modell J.J. Kaendler.

Porzellan, farbig und gold staffiert. Bestehend aus 24 Figuren und PulTiefe: Dirigent mit Pult, fünf Sängerinnen, Klarinettist,
Flötist mit Querflöte, Fagottist, Dudelsackspieler, Hornist, Trompetenspieler,
Triangelspieler, Harfenistin, Geigenspieler, Cellist, Gitarrenspieler, Drehleierspielerin, zwei Trommelträger, Trommler, Affe mit Trommelstöcken, Affe mit Trommelstöcken und Trommel, Spinettspieler auf Affe reitend. Höhe 9-17cm.
Schwertermarke, 60001-60022 und 3, 10, 12/ teilweise verschiedene Maler- und Bossierernummern. Zustand A-C.
Die in aufwendiger Kleidung des Rokokos gestalteten Affenfiguren parodieren in höchst überspitzter Form die oberste Gesellschaftsschicht und ihre Allüren. Historischen Überlieferungen nach sollen sie zudem im speziellen eine Karikatur der Kapelle des Grafen Brühl sein. Die männlichen Affen nehmen hierbei die Rollen der Musiker ein, während die weiblichen Affen als Sängerinnen dargestellt sind.
Die genaue Entstehungszeit der Kapelle ist bis heute nicht genau zu belegen. Allerdings lässt sich anhand der Formnummern und einem Kauf von 19 solcher Figuren durch Madame de Pompadour eine Entstehung in das Jahr 1753 zurückführen.
Wohl von Johann Joachim Kaendler erschaffen und unter Mitwirkung Peter Reinickes im Jahr 1765/66 neu überarbeitet gelten die Affen als der "skurrilste Klassiker des Meissener Barock" (www.meissen.com). Mitte des 18. Jahrhundert erfreuten sich ähnlich wie Chinoiserien, Affendarstellungen welche in parodistischer Weise menschliche Züge annehmen größter Beliebtheit. Dieses Genre der sog. "Singerien" (franz. "singe" = Affe) wurde nicht nur in Porzellan umgesetzt, sondern findet sich ebenso in Wandmalereien, Decken und Teppichen. So lässt sich vermuten, dass u.a. wohl die Wandmalereien Christophe Hüets im sog. Affenkabinett des Schlosses Chantilly als Vorbild für die Meissener Kapelle gelten dürfen. Eine weitere französische Vorlage könnte eine Affenkapelle der Manufaktur Mennecy aus den 40er Jahren sein. Ebenso erinnert eine um 1745 entstandene Alabaster-Kapelle aus Venedig im Metropolitan Museum in New York stark an die Kaendlersche Kapelle.

Literatur:
- Adams, Len and Yvonne: Meissen Portrait Figures, Leicester 1992, S.188 und 195.
- Rückert, Rainer: Meissener Porzellan von 1710-1810. Kat. Nr.1064-1078
- VEB Staatliche Porzellanmanufaktur Meissen (Hrsg.): Figuren 1. Vgl. Kapitel Affenmusiker
- www.meissen.com (Stand 26.09.2018)
Adresse de l'enchère VAN HAM Kunstauktionen GmbH
Hitzelerstr. 2
50968 Köln
Allemagne
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09.11.2018 – 12.11.2018
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Fax +49 221 92 58 62 4
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