ID 942499
Lot 1880 | Christian Rohlfs
Valeur estimée
€ 85 000 – 170 000
(1849 Niendorf - 1938 Hagen)
Kornfeld mit Hocken
Das auch als "Garbenfeld" betitelte, 1907 entstandene Gemälde zeigt das abgeerntete, im strahlenden, sommerlichen Licht geschilderte Feld als diagonale Komposition und in moderner Weise ausschnitthaft nah gesehen, wobei die Hocken in der Tiefe rhythmisch gestaffelt sind; hinter diesen ziehen sich die Ackerreihen eines weiteren Feldes mit unterschiedlichen Feldfrüchten. Aufgebaut ist das Gemälde aus dicht verwobenen, schnellen, breiten, pastosen Pinselstrichen in teilw. kräftigem Kolorit und über drei Bildzonen differenziert. Im Oeuvre von Rohlfs zählt es zu den zentralen Werken der nachpointillistischen Phase und spiegelt sichtbar den Einfluss Vincent van Goghs und die Hinwendung zur Moderne wider; aus derselben Werkreihe stammt das ebenfalls 1907 geschaffene "Kornfeld" im Museum Folkwang, Essen. Rohlfs befand sich in jenen Jahren in einer Umbruchphase, die ihn seit ca. 1910 endgültig zum Expressionisten werden ließ. Entscheidend war hierbei der Kunstsammler und Mäzen Karl Ernst Osthaus, der Rohlfs 1901 nach Hagen in Westfalen holte. In der "Folkwang-Malschule" erhielt er durch ihn, befreit von wirtschaftlicher Not, ein Atelier, angeschlossen an das von Osthaus gegründete Folkwang-Museum. Dort sah er Gemälde von Paul Cézanne, Vincent van Gogh, des Neoimpressionismus und der französischen Avantgarde. 1907/08 wurde Rohlfs Mitglied des neu gegründeten "Sonderbundes", 1911 der "Neuen Sezession" in Berlin. 1919 ehrte man Rohlfs mit einer Sonderausstellung in der Nationalgalerie in Berlin, 1924 nahm ihn die Preußische Akademie der Künste auf. 1937 verfemte das Nazi-Regime Rohlfs als "entarteten" Künstler. Öl/Lwd.; R. u. sign. u. dat. "C Rohlfs (190)7". Verso Etikett der Galerie del Vecchio, Leipzig. 60 x 100,5 cm. Rahmen.
Literatur: Paul Vogt: "Christian Rohlfs. Oeuvre-Katalog der Gemälde", Recklinghausen 1978, Nr. 409 ("Kornfeld"); H. Wille: "Frühwerke von Christian Rohlfs in Göttinger Privatbesitz", in "Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte", Bd. V, Berlin, 1966, Nr. 7, S. 220 (Abb. 158, S. 214).
Ausstellungen: Hannover, Kestner-Gesellschaft, XXIV. Sonderausstellung "Christian Rohlfs Gemälde Graphik", 21.04.-25.05.1919, Nr. 15 ("Garbenfeld"); Göttingen, Kunstsammlungen der Universität, "Christian Rohlfs (...)", 1949, Nr. 12; Berlin, Galerie Nierendorf, "Fünfzig Jahre Galerie Nierendorf (...)", 1970/1971, Nr. 29, Kat. S. 57 (mit Abb.).
Provenienz: Privatsammlung, Berlin; Galerie del Vecchio, Leipzig; Sammlung W. Colsman, Göttingen, 1949; Karl & Faber, München, 18./19.10.1966, Lot 1038; Galerie Utermann, Dortmund, 1972; Kunsthaus Lempertz, Köln, 05.12.1975, Lot 648; Hauswedell & Nolte, Hamburg, 02.-04.06.1976, Lot 1357; Bassenge, Berlin, 28.11.1998, Lot 6580; Galerie Salis & Vertes, Salzburg, April 1999 dort von einem internationalen Sammler erworben; Christie's, London, 04.03.2022, Lot 464.
Oil on canvas. Signed and dated "C Rohlfs (190)7". Mentioned in the catalogue raisonné.
| Artiste: | Christian Rohlfs (1849 - 1938) |
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| Catégorie maison de vente aux enchères: | Peintures |
| Artiste: | Christian Rohlfs (1849 - 1938) |
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| Catégorie maison de vente aux enchères: | Peintures |
| Adresse de l'enchère |
Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH Große Str. 1 29691 Ahlden(Aller) Allemagne | ||||||||||||||
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| Aperçu |
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| Téléphone | +49 5164 80100 | ||||||||||||||
| Commission | 25.0 | ||||||||||||||
| Conditions d'utilisation | Conditions d'utilisation | ||||||||||||||
| Heures d'ouverture | Heures d'ouverture
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